Volltext: Die Winterschlacht in Masuren [20]

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verzweifelten Widerstandes, den der Feind in stark verschanzter 
Stellung auf den Höhen bei Goldap leistete, gelang es den Pom- 
tnern, noch in der Nacht die Stellung zu stürmen. Am 12.abends 
war die Division bis in die Gegend halbwegs Goldap und der rusfi- 
scheu Grenze gelangt, nachdem die völlig zerstörten Brücken über 
die Goldap schnell wiederhergestellt waren. Mit ihr wetteiferte 
im Vorwärtseilen die weiter südlich marschierende 1. Landwehr-- 
division. Die Marschleistungen der alten Landwehrjahrgänge 
standen in keiner Weise hinter denen der aktiven und Reserve- 
Truppen zurück. Wir finden am Abend des 12.die verfolgenden 
Teile der Landwehrdivision in der Gegend südlich Goldap wieder. 
Die halbe Division war im Verlaufe dieses Tages in Richtung 
auf Angerburg abgedreht worden, um von dort ans mit der Eisen- 
bahn an die Südgrenze Ostpreußens abbefördert zu werden. Hier 
hatten die Verhältnisse einen stärkeren Flankenschutz für den rechten 
Flügel der Armee Below notwendig gemacht. 
Die Kämpfe bei Lyck vom 10.—14. Februar. 
ährend die linke Backe der großen Hindenburgischen 
Zange die Armee des Generals Siewers immer mehr 
einzwängte, war die rechte auf steinharten Widerstand 
gestoßen (siehe Reliefkarte I). General Litzmann hatte bereits 
vorausgesehen, daß der Russe den durch Seen geschützten 
Straßenknotenpunkt Lyck nicht ohne Kampf aufgeben würde. 
Diese Ansicht wurde bestätigt durch Papiere, die einigen bei 
Drygallen gefallenen Feinden abgenommen wurden. Aus ihnen 
erfuhr mau, daß südlich von Lyck in der Gegend von Neuendorf 
stark ausgebaute russische Stellungen sich befänden. Fliegermel- 
düngen hatten besagt, daß starke feindliche Kolonnen über Lyck 
und nördlich im Rückmarsch nach Osten waren. Es galt keine 
Zeit zu verlieren. Mit Aufbietung aller Kräfte mußte der Vor- 
stoß fortgesetzt werden. Nicht die Einnahme von Lyck oder der 
Stellungen bei diesem Ort war das Ziel; das XL. Reservskorps 
wollte und mußte vielmehr dem Gegner seine .Rückzugsstraßen
	        
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