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Maubeuge wird unser!
hatte die Panzerung hierher geschleudert. Ich suchte nach einem
vergleich, der den Eindruck des Panzerrestes schildern sollte, aber
ich fand ihn nicht; doch denke ich, wenn man sich einen irdenen
Topf von einem hohen Gebäude aus die Straße geworfen vorstellt,
hat man ein ungefähres Bild von dem Anblick. Alles um uns lag
in Trümmern, nur an der Mauer eines Raumes, der früher wohl
eine Dffizierskammer gewesen war, hingen noch ein paar eiserne
Bettstellen unbeschädigt, obwohl der Fußboden darunter wegge¬
schlagen war. Die 42-3entimeter-Granaten haben die gleichen Launen
wie wirbelstürme. Der führende Stabsoffizier erzählte seinem Gaste
dann, wie sie die Ereignisse bei der Beschießung des Forts rekonstruiert
hätten: in die untersten Räume hatte sich die Besatzung geflüchtet,
und sie lag unter dem riesigen Trümmerhaufen begraben. Dann
ging man weiter durch den Hinteren Ausgang ins Freie, und hier
erzählte der deutsche Offizier dem Amerikaner, was für ein furcht¬
bares, unauslöschliches Schreckbild er an dieser Stelle gesehen hatte,
hier nämlich hielt er, als das Fort die weiße Flagge ausgezogen
hatte, und hier sah er den Rest der Besatzung, an die 200 Mann,
aus dem rauchenden, brennenden Fort flüchten. Sie machten den
Eindruck von Wahnsinnigen, sie kamen taumelnd, nach Lust schnap¬
pend, heraus, fallend und wieder aufstehend, offenbar geistig zu¬
sammengebrochen. Der Rauch, die Gase, das Feuer, die Erschütterung,
alles, was sie überstanden und nun hinter sich hatten, hatte sie toll
gemacht; sie tanzten, sangen, schrieen, lachten und brüllten wie sinnlos,
bis sie niederfielen."
So haben wir uns die breite Straße nach dem herzen Frank¬
reichs gebahnt — eine weit geöffnete Rampsbahn, aus der, wenn
hindenburg die Russen auf die Rniee gezwungen haben wird, die
Hunderltausende aus dem Osten wieder zurückfluten werden, um dem
Erbfeind den glorreichen Frieden zu diktieren, auf den wir in stolzer
Zuversicht harren. Gott füg' es in Gnaden!