Volltext: Der Krieg und unsere Schulen

Unser Kriegsziel bildete in den letzten Wochen mehrfach 
den Gegenstand von Erörterungen. Ist es nicht eigentlich 
sonderbar, daß wir 6 Monate nach Ausbruch dieses unge¬ 
heuren Krieges uns überhaupt die Frage nach dem Kriegs¬ 
ziel vorlegen und sie diskutieren können? Wenn heute 
jemand in Rußland oder England die Frage nach dem 
Kriegsziel auswerfen wollte, so würde man sie wohl als 
ziemlich gegenstandslos betrachten. Die weitesten Kreise in 
diesen uns feindlichen Ländern sind längst klar darüber, was 
sie mit diesem Kriege wollen und was sie sich von ihm er¬ 
hoffen, und wenn es noch eines Beweises bedürfte dafür, 
daß wir diesen Krieg nicht suchten, sondern, daß er uns auf¬ 
gedrängt wurde, so liegt derselbe wohl darin, daß uns jetzt 
ein halbes Iahr nach Kriegsbeginn die Frage nach dem 
Kriegsziel überhaupt noch als diskutabel erscheint. Und doch 
, ist es überaus wichtig, daß wir uns über das Kriegsziel klar 
werden. Es ist ein Fehler, der Erörterung dieses Zieles ent¬ 
gegen zu treten. Unsere Armee vor allem will wissen, wofür 
sie kämpft, wofür der einzelne seine ganze Persönlichkeit und 
sein Können einsetzt. Die Bestrafung eines kleinen, übermütig 
gewordenen Staates für seine an uns begangenen Freveltaten 
kann allein dieses Kriegsziel nicht sein. Das Ziel stünde in 
zu argem Mißverhältnis zu den aufgewendeten Mitteln. Auch 
die Verteidigung des Vaterlandes gegen den Feind, der uns 
überfiel, kann nicht ausschließlich das Kriegsziel feilt, wenn 
sic auch geeignet ist, den einzelnen zur Aufbietung aller
	        
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