Volltext: Der Schweden-Peter

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läufig überwachen; bekomme ich, wie ich ja hoffe, bald 
freiere Hand, dann will Euch schon noch Gelegenheit ver¬ 
schaffen, Euch auszuzeichnen und das Nest in Trümmer zu 
legen, falls nicht eher der Hunger seine schwarze Fahne auf 
die trotzigen Zinnen gepflanzt hat. — Nun kehrt auf Euren 
Posten zurück und gebt von Zeit zu Zeit Nachricht, wie die 
Dinge stehen." 
Liljenstern empfahl sich und trat den Rückweg an. Das 
einsichtsvolle Urtheil des Feldherrn hatte ihn zwar beruhigt, 
doch Pläne mancherlei Art beschäftigten seinen Geist. Der 
Gedanke, etwa durch eine Kriegslist seinen Gegner zu über¬ 
winden, tauchte vor Allem lebhaft in seiner Seele auf. Dem 
kampflustigen Offizier wollte seine unthätige Rolle nicht ge¬ 
fallen, er wünschte so bald als möglich wieder bei der Armee 
zu sein und dort gewissere Lorbeeren sich zu holen. — 
Ungefähr vierzehn Tage waren seit dem Besuche bei 
dem General-Feldmarsch all verflossen, als ein glücklicher 
Gedanke dem ungeduldigen Hauptmann Hoffnung machte, 
eher, als er erwartet, an sein Ziel zu gelangen. Ein paar 
unschuldige Tauben waren es, die das Schloß Hartenstein 
in eine höchst gefährliche Lage bringen sollten. Diese Thiere 
flogen nämlich häufig vom Schlosse fort und über die Berg¬ 
wände hinaus auf die eben grünenden Saatfelder. Das 
bemerkte Liljenstern. Sofort traf er Anstalt, die Tauben 
in einer Falle lebendig zu fangen. Es gelang. Nun ließ 
er an den Schwanz der Thiere leicht brennbare Stoffe und 
daran einen langen Zünder festbinden, den er in dem Augen¬ 
blicke anzünden ließ, da die Tauben ausfliegen sollten. 
Es war kurz vor Anbruch der Nacht, als die Schweden 
die Tauben ausließen. Sie flogen schnurgerade auf das
	        
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