Volltext: Der Schweden-Peter

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seiner Kanoniere zu überzeugen. „Keiner weiche vom Platze!" 
mahnte er; „die Feuersgefahr wird, so Gott will, auch ohne 
unser Zuthun glücklich vorüber gehen. 
Schon nach wenigen Minuten wurde es am Waldes¬ 
säume lebendig. Mit affenartiger Geschwindigkeit waren 
die Schweden den Abhang herunter gestiegen und jetzt wim¬ 
melten sie aus dem Gehölze hervor. Bald löste sich der 
Knäuel auf. Zwei Reihen Schützen rückten unter korb¬ 
artigen Schirmen an den Schloßgraben heran. Ihnen folgten, 
ebenfalls durch Schutzkörbe gedeckt, eine starke Anzahl Leute 
mit Steinen, Holzbalken und Weidenbündeln, um den Schloß- 
graben auszufüllen oder zu überbrücken und schließlich an 
das T§or heranzukommen. Auch Sturmleitern und Seile 
mit Haken an dem einen Ende führten sie mit sich. 
Als der Feind auf dem Anmarsche sich vollständig ent¬ 
faltet hatte und die ersten Reihen vor dem Schloßgraben 
angelangt waren, ertönte von der Zinne des Bergfrieds ein 
Signal, und im nächsten Augenblicke donnerten die Kanonen 
vom Schlosse herab, ganze Reihen von Musketen krachten, 
mehrpfündige Geschosse wie auch ein Hagel von Kartätschen¬ 
kugeln und Bomben sausten in die Reihen der Feinde hinein. 
Nicht wenige stürzten tödtlich getroffen hin, einige in den 
Schloßgraben hinab, andere schwerer oder leichter verwundet 
taumelten zurück und brachten Unordnung in die Reihen. 
Die augenblickliche Verwirrung war eine schreckliche. Mehrere 
siüchteten sogleich in den Wald zurück, viele jedoch, darunter 
die Scharfschützen, kletterten im Nu auf den Leitern in den 
Schloßgraben hinunter, suchten sich zu decken und auf der 
anderen Seite emporzuklimmen. Aber es half ihnen nichts. 
Sie hatten sich an der Zahl der VertHeidigungsmannschaft,
	        
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