Volltext: Der Schweden-Peter

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erfaßte jetzt plötzlich seine Hand und schleuderte ihn in den 
glühenden Abgrund. Dann wieder kam es ihm vor, als 
sähe er seinen Vater hoch oben auf der Zinne des Schlosses 
stehen; und wieder ein andermal glaubte er an der Hand 
des Alanus weite Strecken zu durchlaufen, verfolgt von den 
schwedischen Soldaten, welche sie jeden Augenblick einzuholen 
drohten. Gegen Mitternacht wachte Peter einmal auf. Er¬ 
öffnete mühsam, die Augen und sah einen roten Schein aus 
der Ferne durch die Waldbäume in die Hütte hereinleuchten. 
Ehe er sich aber über seine Lage und über das, was er 
erblickte, klar besinnen konnte, sielen ihm die bleischweren 
Augenlider wieder zu und er schlief auf's Neue ein. Draußen 
war wirklich die ganze Gegend und der Himmel im weiten 
Umkreise unheimlich mit einem glutroten Schimmer über¬ 
gössen. Die Schweden hatten gegen die Donau hin einige 
Dörfer in Brand gesteckt, weil die Bewohner derselben, wie 
nachträglich erzählt wurde, gegen ein Häuflein plündernder 
feindlicher Reiter sich zur Wehre gesetzt hatten. 
Mit Tagesanbruch wurde Peter durch das Gespräch 
zweier Männer aus dem Schlafe geweckt, welche eiligen 
Schrittes auf die Hütte zukamen. Er rührte sich nicht und 
wartete ab, was nun mit ihm geschehen werde. An der Rück¬ 
seite der Hütte blieben die Männer jetzt stehen. 
„Da ist noch nirgends eine Spur vom Feinde zu 
sehen," sagte der eine; „schau' nur selbst, Martin, hier ist 
Alles noch so, wie wir es gestern Abends verlassen haben." 
„Hast Recht, Hans," entgegnete der andere; „da 
können wir schon noch unsere Sachen holen, die wir gestern 
nicht mehr mitnehmen konnten. Ich habe mein Holzbeil 
unter dem Stroh in der Hütte da versteckt."
	        
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