Volltext: Der Schweden-Peter

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noch eine kurze Zeit beschäftigten ihn die Gedanken an 
seinen Vater und an sein unglückliches Geschick; ehe er noch 
sein gewöhnliches Nachtgebet vollendet hatte, war er ein¬ 
geschlafen. 
Auch im Walde wurde es allmählich stille. Ein Vöglein 
nach dem andern verstummte; die Köpfchen in die auf¬ 
gepausten Federkleidchen versteckt, saßen die kleinen Sänger 
bald schlummernd in den schützenden Zweigen und träumten 
von Himmelsblau und Sonnenschein. Die majestätischen 
Tannen ragten wie mächtige Riesensäulen in die Nacht 
hinaus und feierlich rauschten zuweilen, von einem leisen 
Winde bewegt, ihre Wipfel durch das geheimnißvolle Waldes¬ 
schweigen. Drunten im Thale woben die Nebel ihre zarten 
weißen Schleier, deren Ränder von den Strahlen des Mondes 
goldig erglänzten, welcher im Osten über den Horizont 
heraufschwebte. 
So friedlich und erquickend sonst eine so stille Nacht 
über die müden Erdenschlüfer ihre Fittiche breitet, heute 
brachte sie gar manchen die ersehnte Ruhe nicht. Wo der 
Schwede sich zu Gaste geladen, oder wo man ihn schon 
jeden Tag, jede Stunde zu erwarten hatte, dort wollte der 
Schlaf nicht Einkehr nehmen, und wenn er schon auf die 
brennenden Augenlider sich senkte, so stellten sich in seinem 
Gefolge grause, schreckhafte Traumbilder ein, die den Schläfer 
um den Segen der Nachtruhe brachten. 
Auch dem armen Peter ergieng es heute nicht bester. 
Ihm war es, als stünde er an der brennenden Schloßbrücke; 
er glaubte die Hitze des Feuers zu spüren und die Flammen 
gierig an seinen Kleidern lecken zu sehen. Er wollte stiehen 
und konnte nicht von der Stelle. Ein schwedischer Reiter 
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