Volltext: Der Schweden-Peter

mäuschenstill, Peter, sonst sind wir verloren!' Kaum hatte 
ich diese Worte gesprochen, als die Brücke unter den Hufen 
der Pferde erdröhnte. Wir verhielten uns noch eine Weile 
ruhig, dann aber flehte Peter: ,Geh'n wir, Alanus, ich halte 
das Liegen nicht mehr aus!' — ,Noch nicht, Peter,' mahnte 
ich; -kam es dir denn nicht auch so vor, als wären nur zwei 
Reiter zurückgekehrt?' Der Knabe antwortete nicht. 
Mir selber war nun schon höchst unbehaglich zu Mute, 
und doch mußten wir zuwarten. Noch eine Viertelstunde ver¬ 
strich, meine Rippen, Arme und Beine schmerzten, als wäre 
ich gerädert worden, und dabei mußte ich fortwährend den 
Peter trösten, dem schon das Weinen sehr nahe stand. Nun 
kam mir der Gedanke, der dritte Reiter könnte auf einem 
andern Wege zurückgekehrt sein und wir hier vergebens warten. 
Ich überlegte noch eine Weile und kroch endlich mit Peter 
aus dem Verstecke hervor. Anfangs konnten wir fast nicht 
stehen, doch der Gedanke an die Gefahr half uns bald wieder 
völlig auf die Beine. 
Wir gingen weiter. Die Sonne brannte heiß und 
ich zog meine Jacke aus, welchem Beispiele auch mein 
junger Begleiter folgte. Wir mochten einige hundert Schritte 
weit gegangen sein, als ich in der Ferne einen Reiter 
gewahrte, den ich bald auch als einen unserer Verfolger 
erkannte, denn er trug schwedische Uniform. Ist das einer 
von meiner Abtheilung, dachte ich, dann ist's aus; ist er 
aber erst in Kremsier zu unserer Truppe gestoffen, so kennt 
er wenigstens den Peter nicht und mich kann meine Ver¬ 
kleidung unkenntlich machen. Ein Ausweichen war nicht 
mehr möglich, wir mußten vorwärts. ,Peter/ sagte ich, 
-wenn du mich gerne hast und noch einmal zu deinem Vater
	        
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