Volltext: Der Schweden-Peter

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Anwerbung kräftiger Leute die Besatzungsmannschaft um 
eine beträchtliche Zahl, ließ ringsherum Getreide, Vieh 
und Wein einkaufen und setzte das ganze Schloß in Ver¬ 
teidigungszustand. An Geschützen und Munition fehlte es 
nicht. Der Besitzer des Schlosses selbst hatte in Voraus¬ 
sicht schlimmer Zeiten reichlichen Vorrat davon beschaffen 
lassen. Auch in das alte Burgstall, in den Tßurm draußen 
vor der Veste gedachte anfangs der Kommandant streitbare 
Mannschaft zu legen. Als er jedoch hörte, daß der Feind 
die Städte Stein und Krems erobert und sich daselbst fest¬ 
gesetzt habe, die kaiserliche Armee aber noch nicht schlagfertig 
wäre, da ließ er den letzteren Plan fallen. Es stand ja 
unter solchen Verhältnissen dem Schlöffe eine längere Be¬ 
lagerung bevor, und da hätte sich die Besatzung des einzeln 
stehenden Thurmes in Folge einreißenden Mangels an 
Lebensmitteln, namentlich an Trinkwasser, unmöglich lange 
genug halten können. Wehe aber dem Schlosse, wenn es 
einmal dem Feinde gelungen, in den Besitz des Thurmes zu 
kommen! Falkenberg faßte also den Entschluß, das Vor¬ 
werk, das überdies einer allseitigen Ausbefferung bedurft 
hätte, beim Herannahen der Schweden in die Luft zu 
sprengen. Als Ersatz dafür ließ er das Schloß selbst stärker 
befestigen und vor Allem den Graben vor dem Thore und 
die Verhaue auf's Beste in Stand setzen. Da rührten und 
regten sich auf Hartenstein Tag und Nacht hundert fleißige 
Hände. Die Einen führten die schweren Geschütze auf, 
darunter den „Türken" — eine von einem früheren Schloß- 
besitzer den Türken abgejagte Kanone, — die Anderen 
schleppten die dazu gehörigen Geschoffe, wie eiserne und 
steinerne Bollkugeln, Granaten u. dgl. herbei. Eine Schaar 
Weißenhofer. Der Schweden-Peter. 2
	        
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