Volltext: Der Schweden-Peter

Als derselbe seinen Kasten wieder auf den Rücken genommen 
hatte, sagte Falkenberg zu ihm: „Verzeiht, ich habe die 
Meinung, daß Ihr eigentlich kein Krämer seid. Könnt Ihr 
mir denn Eure Befugnis auch schriftlich zeigen, hier zu Lande 
herumzugehen und zu Hausiren?" 
„Das kann ich," erwiderte der Mann spöttisch lachend, 
indem er ein Papier aus der Rocktasche zog und dem 
Kommandanten vorwies. 
„Es ist richtig," bestätigte Falkenberg, das Schriftstück 
zurückgebend, „doch an Eurer Person ist nicht Alles ebenso 
richtig, ich muß es Euch offen sagen; ich irre mich nicht: 
Euer Bart ist falsch." 
„Was sagt Ihr da?" schrie zornig der Fremde. 
„Euer Bart ist falsch," wiederholte Falkenberg ruhig; 
„auch seid Ihr kein Italiener, wie Ihr sagtet, sondern viel 
eher — ein Schwede!" 
Nun wollte der „Krämer" zu disputiren anfangen, 
aber der Schloßkommandant schnitt ihm die Rede kurz mit 
den Worten ab: „Schweigt und geht; da Eure Schriften in 
Ordnung sind, muß ich Euch leider laufen lassen. Aber 
wißt, wenn ich Euch noch einmal hier im Schlosse treffe, 
lasse ich Euch gefangen nehmen." 
Während dieses Streites waren die beiden Männer 
zum äußeren Thore gelangt. Als der Fremde die Zugbrücke 
passirt hatte, wendete er sich um, nahm mit einem Griffe 
den Bart vom Gesichte und sagte höhnisch: „Seht mich 
genau an, damit Ihr mich auch ohne Bart kennen lernt; 
Ihr sollt noch einmal an den „Krämer" denken — merkt Euch 
das!" — Nach wenigen Minuten war der Spion — denn 
das mußte er wol sein — auf dem Waldwege verschwunden.
	        
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