Volltext: II. Besonderer Theil. (Zweiter Band 1875)

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verorclnete in seiner Salzausgangsordnung von 1381 , dass von 
Passau stromaufwärts kein Salz verführt werden dürfe; das baF 
rische Salz sollte auf der Achse nach Regensburg gebracht wer* 
den, wenn die Passauer die bairischen Schifte nicht ungehindert 
das Stadteck vom In in die Donau umfahren lassen wollten. 
In Folge des Aufstandes der Stadt Passau gegen Bischof Georg 
kam es soweit, dass die Bürgerschaft 1411 nicht für das Salz 
allein, sondern auch für die übrigen bairischen Waaren das 
Stappelrecht verlor, unbeschadet der fürstlichen Zölle; unter Bi¬ 
schof Urban von Trenbach wusste es Baiern soweit zu bringen, 
dass der ganze Handel mit halleiner Salz ihm in Folge eines 
Vertrages mit dem Erzbischof Dietrich von Salzburg übertragen 
wurde. Vor dem Angesichte der Passauer, welche die Umfährt 
vom In in die Donau nicht gestatten wollten, errichteten bai¬ 
rische Salzherren zu St. Nikola Niederlagsstationen, von 
wo aus das Salz zur Donau geführt wurde. In Folge dieser 
Umstände musste sich das Hochstift 1608 zu einem gütlichen 
Vergleich herbeilassen, wornach der Stadt Passau eine Quantität 
Salz um billigen Preis zum eigenen freien Verschleiss im passaui- 
schen Territorium und an einige böhmische Orte, dem Bischof 
die Salzmautgebühren, den Bürgern von Passau ein freies Com¬ 
mercium in Baiern wie den Inländern zugestanden wurden *). 
An diesem passauer Salzhandel, den bereits Bischof Otto 
von Lonsdorf begründet hatte,l 2 3) namen die obernberger Nauflezer 
insoferne Theil, als die Laufner das Salz nach Obernberg brach¬ 
ten, wo es ausgeladen und durch Obernberger nach Passau ver¬ 
frachtet wurde. Bei diesen Umständen erstärkte die Nauflezer- 
zeche bald zu einer eigenen Innung in Obernberg, welche nicht 
allein beim passauischen Salzhandel stets ihr Fortkommen fand, 
sondern auch durch die Zal ihrer bürgerlichen Realitäten das 
grösste Ansehen genoss. Deshalb verlieh auch Bichof Urban 
l) Vgl. Buchinger,, II., 330., 97—100.— Lenz II., 121—123. Wer 
sich über die Thätigkeit der vereinigten laufner Schiffergemeinde unterrich¬ 
ten will, findet nicht uninteressante Aufschlüsse in dem bei Lutzenberger in 
Burghausen 1360 gedruckten Schriftchen: „Rückblick auf die Geschichte 
der Stadt Laufen an der Salzach und auf die Rechte und Geschicke der 
dortigen Schiffergemeinde bis zu ihrer neuen Begründung durch König 
Maximilian II. von Bayern.“ 
3) Erhard, Geschichte der Stadt Passau, I., 96.
	        
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