Volltext: II. Besonderer Theil. (Zweiter Band 1875)

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selige Sterbstunde für alle eben mit dem Tode kämpfenden 
Brüder und Schwestern des Rosenkranzes halten mussten. Diese 
Bruderschaft gab auch die Veranlassung zur Errichtung des 
Curatbeneficiums oder der Pfarre Kirchdorf. 
Wie wir bereits in der Pfarrgeschichte von Obernberg ge¬ 
sehen haben, wurde die Filiale Kirchdorf wie die Gotteshäuser 
St. Georgen und Merschwang durch Gesellpriester von Obern¬ 
berg aus mit Gottesdienst und Seelsorge versehen; so blieb es 
bis 1757. Unter 9. Febr. d. J. schrieben der Graf Guido Joseph 
von Taufkirchen auf Kazenberg, kurfürstl. Hofmarschall, und seine 
Gemalin Maria Theresia an den Fürstbischof Joseph Dominik 
Lamberg zu Passau, sie hätten durch ihr beträchtliches Zuthun 
im Gotteshause Kirchdorf, in welchem das Bildnis der Mutter 
Gottes mit sonderlichen Gnaden und Wolthaten leuchte, die 
Erzbruderschaft des Rosenkranzes mit solchem Erfolge einge¬ 
führt, dass man an den Frauen- und Bruderschaftsfesten 500— 
600 Communicanten ohne das andere anwesende Volk zäle; es 
scheine deshalb notwendig, dass daselbst ein eigener Priester 
aufgestellt werde, welcher besonders im Sommer den vielen 
Wallfahrern die Sacramente spende und täglich den Rosenkranz 
abbete, was sonst unterbleiben müsste, da Obernberg von Kirch¬ 
dorf ll/2 Stunden entfernt sei; sie wären deshalb willens, ein 
beneficium curatum in Kirchdorf zu stiften; der Pfarrer in Obern¬ 
berg erspare hiedurch einen Cooperator, welchen man für die 
Filiale Merschwang verwenden könne, die ein Priester des Stiftes 
Reichersberg provisorisch versehe; es möge deshalb das Ordi¬ 
nariat die Einkünfte der Filiale Kirchdorf der Sustentation des 
aufzustellenden Beneficiaten zuweisen, welcher dafür die pfarr- 
lichen Verrichtungen ohne Ausname vorzunemen hätte. Es 
geschah nach Antrag. 1758 wurde zu Kirchdorf ein Curatbene- 
ficium errichtet, für welches die Herrschaft Kazenberg abwech¬ 
selnd mit dem Pfarrer zu Obernberg das Präsentationsrecht aus¬ 
üben sollte, und der erste Curatbeneficiat Felix Altmann, Or- 
dinarkaplan von Obernberg, durch Pfarrer Franz Xaver Archauer 
daselbst präsentirt. Der Gründer des Curatbeneficiums baute einen 
hübschen und bequemen Pfarrhof aus eigenen Mitteln, der am 
8. Juli 1865 um Y29 Uhr abends in den Flammen aufgieng 
und an dessen Stelle ein sehr zweckmässiges feuersicheres Pfarr- 
gebäude aufgeführt wurde. Zum Pfarrhause gehört auch ein 
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