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kirche zu St. Martin oder Altheim an. 1812 erhielt der Pfarr-
hof eine kleine Stallung und um dieselbe Zeit einen Stadel.
Vom Orte Senftenbach lässt sich nur wenig Urkund¬
liches anführen. 1326 verkauften Gebhard und Heinrich „chun-
rats des vinchen Sven von Senftenpacli“ zwei Theile Erbrecht
auf der halben Hube an dem „Ort zu Semftenpach“ Chunrad
dem Schmid von Semftenpach um 7 Pfund dl. passauer Münze1).
Die Witwe Agatha von Ortenburg erkaufte für ihren Sohn
Friedrich 1470—1472 die ganze Hofmark Senftenbach mit den
dazu gehörigen Grundstücken und Mülen im rieder Gerichte
von der Familie Westvoll (Westphal), nachdem sie die Grund¬
güter schon früher erworben hatte, welche andere Eigentümer
dort besassen* 2).
Noch um 1757 wurde in Senftenbach zu St. Bartholo-
mäi grosser Jahrmarkt gehalten, von dem das Standgeld
40 bis 50 fl. betrug. Noch wird ein Platz ausser des Pfarrortes
der Rossmarkt genannt. Den Jahrmarkt besuchten viele Land¬
leute aus Baiern und opferten in der Kirche Ochsen-, Küh-
und Kalbshäute, auch Jungvieh3). Die Opferung von Häuten
scheint eine Anspielung' auf das Martyrium des heiligen Apo¬
stels Bartholomäus gewesen zu sein, der lebendig geschunden
wurde. Auch war, nach diesen Umständen zu schliessen, der
heilige Bartholomäus vor Zeiten Kirchenpatron zu Senftenbach,
der vielleicht beim zweiten Kirchenbaue dem heiligen Kreuze
weichen musste.
Der Pfarre Senftenbach sind folgende 10 Ortschaften
zugetheilt: Berg, Bruck, Dobl, Furt, Langzaun, Reiset, Stock¬
ham, Weindorf und Wolfau mit beiläufig 90 Häusern und
610 Seelen.
Vom Orte Senftenbach hat auch das Bächlein Senften¬
bach seinen Namen; dasselbe kommt aus einem Teiche und
zwei sumpfigen Sandquellen bei der Ortschaft Ursprung in der
Pfarre Eizing, durchfliesst die Pfarre Senftenbach und ergoss
sich ehedem bei St. Martin in die Antisen. 1151 fingen die
Chorherrn zu Reichersberg den Senftenbach beim Forste Raten¬
*) Org. einst im Pfarrarcliive zu Obernberg. Urk. B. V., 459.
2) Huschberg, Geschichte des Hauses Ortenburg, 31!,
Pi 11 wein, Inkreis, 340,