Die digitale Landesbibliothek Oberösterreich

hans im Lauf der Zeiten mit andern Lasten beschwert; 1681 
sollte es von jedem Gulden Einkommens 4 kr. zum Unterhalte 
der Convertiten zalen, aber es schützte seine Armut vor; 1703 
wurde ihm der Erlag eines Kriegsdarlehens von 60 fl. durch 
das rieder Landgericht angesonnen; dagegen wendete man die 
Errichtung eines neuen Hochaltares ein, worauf das ganze Ver¬ 
mögen der Kirche von 400 fl. daraufgegangen sei. 
Die Kirche Merschwang war einst auch im Besitze des 
alten Messnerhauses, welches 1721 neu gebaut, 1857 aber 
auf den Grund des Wirtes übersetzt wurde, der es kaufte und 
ein Krämerhaus daraus machte; An die Stelle des alten Mess¬ 
nerhauses bauten der Patron, die Gemeinde und Kirche 1857— 
1858 das neue Schulhaus. Der erste öffentliche an der Muster¬ 
schule zu Braunau geprüfte und durch das Kreisamt 1782 an- 
gestellte Lehrer hiess Mathias Inzinger; er betrieb nebenbei 
die Schneiderei. Zum Mersnerdienste gehört eine Wettergarben¬ 
sammlung, welche 1818 in eine Körnersammlung von ll22/64 Me¬ 
tzen Korn und 47/64 Metzen Weizen umgestaltet wurde und ein 
Grundbesitz von 1,645 Joch und 582 QK. Einst war mit der 
Messnerei zu Merschwang auch das Schenkrecht verbunden. 
Die Schenkstatt bestand bereits 1540; die Amtleute und der 
Messner schenkten im Winter Bier und Wein1). 
1805 wurde im Beinhaus bei der Kirche eine Leichen¬ 
kammer errichtet. 
Nachdem wir nun vom Bau, der Einrichtung, den Ein¬ 
künften urd den Appertinentien der Kirche zu Merschwang ge¬ 
handelt haben, muss noch der Besorgung des Gottesdienstes 
Erwähnung geschehen. Da der Filialbezirk Merschwang zur 
alten Pfarre St. Georgen gehörte, so mussten die Pfarrer da¬ 
selbst und zu Obernberg durch ihre Gesellpriester ‘ für den 
Speis wein 2 fl. — kr. — dl., 
Oblaten . 1 fl. — kr. — dl., 
zur Procession nach Eberschwang . 2 fl — kr. — dl., 
für Kinderlehrsachen 1 fl — kr. - dl., 
für den Kirchenkalender . . . . — fl. 40 kr. — dl., 
für die Todtenämter 1 fl. G kr. — dl. 
Am Margarithentag bezog der Provisor zu Mefschwang vier 
Viertl Wein von der Kirche. 
l) Vgl. die Hofmark Merschwang, II., 6—8.