Volltext: II. Besonderer Theil. (Zweiter Band 1875)

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stücke, von denen die Kirche nur mehr die Grundentlastungs¬ 
rente bezieht, da sie im Laufe der Zeiten an Parteien ver- 
stiftet wurden 1 1). 
Die Einkünfte der Capelle St. Nikola bestanden in jähr¬ 
lichen Grund- und Pfennigstiften von 16 fl. 1 ß 21 kr. zu 
Michaeli. Ausserdem zalte die Bruderschaft der Nauflezer alle 
Jahre nach Vollendung des Salzausganges von jeder geladenen 
Salzzille und zwar von einer Fünfer-Zille 4 kr., von einer Vierer- 
Zille 3 kr. zusammen 14 fl. 3 ß i 8 dl. An sogenanntem Küffl- 
oder Hallaschgeld wurden für jede kurbairische Ordinari- oder 
Extraordinari-Salzfuhr 2 kr., für einen sogenannten Hallasch 
8 kr. nach St. Nikola entrichtet2). Das österreichische Maut¬ 
amt wollte 1783 mit Berufung auf die Landeshoheitsveränderung 
die seit alten Zeiten bestehende Kirchenstift nicht mehr bezalen, 
wurde aber vom Kreisamte dazu verhalten. Zu den Einnamen 
der St. Nikolai-Capelle gehörte auch eine Grund- und Pfennig¬ 
stift pr. 16 kr. vom Stulfenster beim Bräu im Eck. Der Bräuer 
Georg Keindl weigerte sich aber seit 1687 der Zalung unter 
dem Vorgeben, es hätten die Nauflezer in seinem Hause vor 
Zeiten einen Erker gehabt, in welchem ein Tisch gestanden, 
„so ihnen also zugeaignet gewesen, dass männigelich weichen 
l) Die Grundstücke bei St. Nikola waren folgende: 
Ein Garten zu rechter Hand beim kazenberger Weg gegen das Regen¬ 
gassi l/4 Joch mit 6 Aeckern und Grasängern zu einer jährlichen Stift von 
1 fl. 20 kr.; 
ein eingefriedeter Garten im Thal beim Nönsbach l/4 Joch mit 10 
kurzen Aeckern und Aengern zu einer jährlichen Stift von 1 fl.; 
ein Garten im Regengassi 3/4 Joch mit 8 Aeckern und Aengern zu 
einer Jahresstift von 1 fl 20 kr.; 
ein Garten im Burgfeld gegen das Zainet % Joch mit 12 Aeckern 
und einer Jahresstift von 52 kr. 2 dl ; 
ein Garten in der Hadergassen 73 Joch mit 5 Aeckerln und einigen 
Aengern zu einer jährlichen Stift von 27 kr.; 
das Scheiblinggartl '/8 Joch mit 8 kurzen Aeckerln und Grasängern 
zu einer jährlichen Stift von 45 kr.; 
ein Garten im Regengassel */A Joch mit 6 Aeckern und Grasängern 
mit der Jahresstift von 1 fl. 22 kr. 2 dl.; 
zwei Wiesen nächst dem Zainet mit der Stift von 1 fl. 
1815 wurde der sogenannte Maxigarten in der Hadergasse an Anton 
Lengauer, Schiffmann in Obernberg, um 80 fl. verkauft, 
*) Vgl. die Pfarrkirche Obernberg.
	        
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