Volltext: II. Besonderer Theil. (Zweiter Band 1875)

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Pflegâmte erhalten; das Capital von 1000 fl. liegt ebenfalls bei der tlof- 
kammer an. 
5. Soll der erste Bénéficiât Sebastian Gruenbruch von 
Georgi an durch das Pfleggericht seine Besoldung erhalten. 
6. Wird das Beneficium durch einen Todfall, durch Resignation 
oder auf eine andere Weise erledigt, so bleibt dem Stifter zu sei¬ 
nen Lebzeiten, nach seinem Tode aber dem Ordinariate zu 
Passau das freie Besetzungsrecht Vorbehalten. Die Sperre, In¬ 
ventur und Abhandlung gebührt dem Ruraldechant mit Ausschluss des 
Pfleggerichtes und bürgerlichen Magistrates zu Obernberg. 
7. Bei Besetzung des Beneficiums soll ein Verwandter des 
Stifters vor andern Bewerbern den Vorzug haben. 
8. Sollte ein Bénéficiât durch Krankheit oder auf eine andere Weise 
verhindert sein, die wöchentlichen fünf Stiftmessen zu lesen, so ist er 
verpflichtet, sie nachzutragen; wäre derselbe längere Zeit krank oder 
verhindert, soll er an seiner Statt einen andern Priester stel¬ 
len, jedoch unter Wahrung seines priesterlichen Einkommens. 
9. Wenn die Kapuziner von Schärding zu Ostern und Weih¬ 
nachten nach Obernberg kommen, sollen sie auf Wiederruf und auf An¬ 
suchen des Magistrates beim Stifter oder Beneficiaten in dessen Hause 
am Kirchsteige ihre Wohnung nemen. 
Dieser Stiftbrief wurde durch den Bischof Raimund Fer¬ 
dinand Rabatta am 24. Sept. 1722 bestätigt1). 
1727 legte Georg Keindl beim Hochstifte Passau neuer¬ 
dings 2000 fl. an, wovon die Interessen zur Aufbesserung 
der Stiftung dem Beneficiaten Johann Franz Koppmayr und 
seinen Nachfolgern vom Pfleggerichte quartalweise ausbezalt 
werden sollten. Diese Zustiftung erhielt unter unter 12. Januar 
1730 durch den Bischof Joseph Dominik Lamberg die Bestä¬ 
tigung2). 
Schon 1716 brachte Georg Keindl vom Weingastgeb und 
Bürger Ignaz Sayller dessen Wohnung im Kirchsteig als 
Beneficiatenhaus um 254 fl. an sich, baute daran einiges um, 
dass auch die Kapuziner, so alljährlich zu Weihnachten und in 
der Fasten nach Obernberg kommen, darin ihr Unterkommen 
finden könnten, alles in allem kam ihm das Haus auf 300 fl. zu 
stehen; dabei war auch ein Garten 100 fl. im Werte. Der Béné¬ 
ficiât Gruenbruch hätte zwar 100 fl. dazu gesteuert, jedoch wollte 
’) Org. Perg. Pancharte mit angehängten Siegel beim keindlischen 
Beneficium und im Marktarchive. 
a) Das sehr schadhafte Org. Perg. im Marktarchive.
	        
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