Volltext: II. Besonderer Theil. (Zweiter Band 1875)

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nats brach im Salzniederlagstadel im Zehenthofe um 71/2 Uhr 
abends Feuer aus, welches bei heftigem Ostwind mit den näch¬ 
sten Häusern auch die Wohnung des Frühmessbeneficiaten er¬ 
griff und in kurzer Zeit in Asche legte. Da das Haus nur mit 
840 fl. C. M. in der Landesassecuranz versichert und die Ge¬ 
meinde durch die vielen Brände in jenem Jahre ohnehin in An¬ 
spruch genommen war, wusste es doch der Bénéficiât Wallner 
mit Hilfe auswärtiger Wolthäter, welche Materialien und Fuhren 
unentgeltlich beisteuerten, dahinzubringen, dass am 9. März 1859 
durch den Baumeister Ginds der Bau angefangen und das neu¬ 
gebaute Haus am 20. Juli d. J. wieder bezogen werden konnte. 
Der Bau kostete 1968 fl. 22l/2 kr.; die Gemeinde hatte dazu 
628 fl. 22 y2 kr. votirt, wovon aber 1861 auf das Stammver¬ 
mögen des Beneficiums 300 fl. übernommen wurden. 1864 ge¬ 
schah die Besitzanschreibung der ehemals Stammler’schen Be¬ 
hausung am Ecke des Zehenthofes Nr. 44 (nach dem Brande 
269) und des dazu gehörigen Grundes nämlich 15 | |K Garten¬ 
grund und 759 QK vom Schlossgraben für das Frühmessbene- 
ficium im Grundbuche Obernberg. 
Zum Frühmessbeneficium sind ausser der Grahammer’schen 
noch mehrere andere Stiftungen1) fundirt. 
Dem Frühmessbeneficium zu Obernberg unterstanden vor 
der Ablösung der untertänigen Leistungen durch das Gesetz 
vom 7. Sept. 1848 als Grundobrigkeit, durch das Marktgericht 
vertreten, 32 behauste Untertanen'2), welche am jährlichen 
Stifttage, wobei ihnen eine Malzeit abgereicht wurde, folgende 
Leistungen entrichteten : 
') Die Stiftmessen beim Frühmessbeneficium sind folgende: 
Eine Jahresmesse für den Weinwirt Kaspar Wiesbauer am 6. Ja¬ 
nuar, gestiftet am 14. Nov. 1861; 
eine Jahresmesse für Maria Dobler, Kreuzwirtin in der Gurten, 
am 13. Februar, gestiftet am 30. April 1862; 
eine Monatmesse für A u g u s t i n Baumgartner, gestiftet am 
26. März 1867; 
eine Monatmesse für Johann und Magdalena Wiesbauer, ge¬ 
stiftet am 12. März 1869; 
eine Jahresmesse für Joseph und Katharina Dichtl. 
9 Um 1780 waren zum Frühmessbeneficium folgende ausser Obern¬ 
berg behauste Untertanen dienstpflichtig:
	        
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