Volltext: II. Besonderer Theil. (Zweiter Band 1875)

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wenn er ihrer bedarf; sollte ihm das aber zu schwer fallen, so mag er 
sich beim Markte um Aushilfe Umsehen. 
11. Die Herhaltung des Todtengraberliauses stellt nicht der 
Frühmesse, sondern der Pfarrkirche und dem gemeinen Markte zu. 
12. Die Zehrungen für einen Frühmessverwalter bei Ver¬ 
änderungsfällen von Untertanen ausser Obernberg werden bewilligt, 
sollen aber verrechnet und nicht zu hoch gespannt werden. 
13. Für die Beleuchtung werden jährlich 17'fl. bewilligt. 
14. Weil sich Richter und Rat erboten haben, das Haus, in wel¬ 
chem der Bénéficiât wohnt, für einen Frühmesser zu einer beständigen 
Behausung zu erkaufen, so hat es dabei sein Bewenden 
35. Der Messner erhält ein Deputat von 1 fl. 4 ß. 
16 Der Marktschreiber für die Verfassung der jährlichen Rech¬ 
nung 2 fl. 4 ß. 
17. Die Tischgelder, Zustände, Anlaiten und Todfälle 
werden dem Richter und Rat ihrer Bemühung wegen überlassen. 
18. Richter und Rat werden zum fürstlichen Officialatsamte einen 
gefertigten Revers einsenden, dem Beneficiaten jedesmal zu den vier 
Quatemberzeiten 25 fl von den Frühmesseinkünften bezalen zu 
wollen. 
19. Damit zur Frühmesse die notwendigen Paramente erkauft 
werden können, soll der Rechnungsrest von 141 fl 4 ß 7 dl. und das 
Einkommen vom neuen Jahr bis März verwendet, indessen aber das 
Notwendige von der Pfarrkirche benützt werden. 
20. Nach der frühem Anordnung steht das Patronats- und Prä¬ 
sentationsrecht dem Pfleger im Namen des Fürsten und dem ge¬ 
meinen Markte zu, der Pfleger soll den Anfang machen; neben dem 
Frühmesseinkommen von 100 fl. erhält der Bénéficiât auch 100 fl., alle 
Quatember 25 fl., aus der St. Johannislade, was hiemit neuerdings be¬ 
stätigt wird. 
21. Der jährliche Rest der St. Johannescapelle von 28 fl 
wird dem Frühmessverweser zu einer Beihilfe zugestellt. 
Zum ersten Beneficiaten der wiedererriehteten Frühmesse 
wurde Albert Christian aus Eggenfelden, Titular des Stiftes 
Reichersberg und Pfarrer zu Röhrnbach im Hochstifte Passau, 
vom Pfleggerichte präsentirt; er kam am 5. Juli 1660 in Obern¬ 
berg an und bezog das Haus Nr. 86 im alten Markte, welches 
Richter und Rat zur Frühmesserwohnung erkauft hatten. 
Das Einkommen des Bene fi ci ums von jährlich 200 fl., 
wofür der Frühmesser wöchentlich sechs Messen zum Seelentrost 
der Stifter zu lesen hatte, war selbst für die damaligen Zeiten 
schon sehr bescheiden, deshalb ergeht sich schon der erste Früh- 
messbeneficiat Albert Christian unter 17. August 1672 freilich 
mit Unrecht in bittern Klagen beim geistlichen Rat, es würden 
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