Volltext: II. Besonderer Theil. (Zweiter Band 1875)

99 
und der Aerarialgüter sich habe verwenden lassen, somit das 
Schiffmeisterreeht ungestört ausgeübt habe. Trotzdem wurde 
bereits unter 24. Juni 1813 vom Generalcommissariate des Un¬ 
terdonaukreises zu Passau erklärt, „dass zwar den Bittstellern 
eine förmliche Schiffmeistersconcession, weil sich schon mehrere 
solche wirklich concessionirte Schiffmeister zu Obernberg befin¬ 
den, nicht bewilligt werden könne,“ jedoch den Nauflezern ge¬ 
stattet, auf höchstens siebzigschuhigen Schiffen und Futterpletten 
Personen , Yictualien, Holz, Fahrnisse und Effecten um Lohn 
zu verführen, auf der Rückkehr aber höchstens Transporte von 
140 Zentnern mit der Bespannung von zu zwei Pferden 
zu übernemen. Da im Processwege nichts zu erreichen war, so 
musste sich die Innung unter 2. Sept. 1816 mit den Schiff¬ 
meistern Bartholomäus Radi, Johann, Joseph und Georg Peham 
zu einem Vergleiche herbeilassen, der folgende Begünstigungen 
für die Nauflezer enthält: 
1. unbeschränkten Verkehr mit Scheitern abwärts, 
2. wöchentlich zwei siebzigschuhige, monatlich eine achtzigschuhige 
Salzburger oder laufner Plette, 
3. bei Gegenwärtsfuhren die Bespannung von fünf Pferden, 
4. die ganz freie Verfrachtung von Aerarialgütern. 
Trotz dieser Beschränkungen war doch die Tliätigkeit 
der obernberg-, hallein- und laufner Innung in neuerer 
Zeit eine staunenswerte. Von 1811 bis 1819 verführte die 
vereinigte Nauflezergilte von Hallein nach Linz und Mauthausen 
900,000 Centner Salz und seit dem Bestehen der ersten privi- 
legirten Eisenbahngesellschaft nämlich seit 1830 jährlich 350 Cent¬ 
ner nach Linz; für die Krone Baiern dagegen von 1811 bis 1815 
zusammen 567,658 Centner Salz bis Passau, von der Salzleg¬ 
stätte Braunau bis Obernberg 10,000 Centner, von Braunau nach 
Schärding 22,000 Centner. Bei der Erbauung der Walhalla zu 
Donaustauf nächst Regensburg 1830 durch den König Ludwig I. 
von Baiern verschiffte die Compagnie 93,638 Marmorsteine, die 
im Untersberg bei Salzburg gebrochen wurden, auf der Salzach 
und dem In von Salzburg bis Passau, von wo man sie auf der 
Donau nach Regensburg führte. Von 1811 bis 1835 verfrachtete 
die Innung nach Linz Holz im Werte von 15,000 fl. Zwanzigern. 
Alles Salz aus den halleiner Sudwerken zur Versorgung Böhmens 
in einem Quantum von 50,000 Centnern jährlich wurde con- 
7 *
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.