Die digitale Landesbibliothek Oberösterreich

204 
dafür ihre Freundschaft erhalten; sie wird dich 
den übrigen vorziehen; alles wird dich darüber 
beneiden; Md du wirst hiedurch mehr belohnt 
seyn, als dich dein Fürst selbst belohnen könnte. 
Fr- von Bekond. Schätze ich Sic nicht genug? 
Kann sich ein anderer, als Sie, rühmen, je 
mit und bey mir zu seyn? 
Frodw. O dieses kenne ich schon; wäre nicht 
immer Ihr Gemahl die Ursache, daß ich zu Ih¬ 
nen komme, zwang nicht er Sie, mit mir zu 
seyn, sicher bekäm ich Sie nie zu sehen, nie zu 
sprechen; denn durch Ihre Veranlassung, auf 
Ihr Geheiß kam ich noch nie in das Haus; 
bin Ihnen eben so entbehrlich, als Sie mir 
unentbehrlich. — Und solch eine Verachtung 
soll einen nicht todten? — Nun ists aber be-> 
schloffen; will mir meine Qual vermindern; 
will mich abspanen von Ihnen; will mich mit 
Ihrem Gemahle zerwerfen, daß ich also auch 
von feiner Seite so gehaßt werde, wie von Ih¬ 
nen. In diesem Augenblicke haben Sie nüch 
zum letztenmal gesehen. Ihrem Gemahle wer¬ 
de ich seine Akten sogleich zurückschicken, mag 
sich von wem immer ein Referat darüber ma¬ 
chen lassen. Leben Sie wohl, will ab. 
Fr.