Volltext: Sendschreiben an Einige in Oberösterreich, in Betreff des Anselmus Rabiosus

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erkennen. Sie entsinnen sich doch noch auf 
das Meisterwerk des berüchtigten hochwürdi- 
gen Pfarrers ,worinn er meinen Karafter, 
meinen Aufenthaltsort, und die Schriften 
nannte, aufdenen mein Namen steht, mich al¬ 
so vollkommen bezeichnete und bestimmte, und 
dann, zwar nur öffentlich, für einen Dieb und 
Räuber erklärte?—Sie werden sich demnach 
gleichfalls zu entsinnen wissen, daß bey allen 
diesen Qualitäten die ein wahrhaftes Pasquill, 
wenn es zur ersten Klasse gehören soll , besitzen 
muß, es dennoch keine Seele wagte, selbes für 
_ ein Pasquill auszugeben. Im Widerspiele, 
man rechnete sichs zum Verdienste an, diese 
Schmähschrift in Gesellschaften und Zusam¬ 
menkünften an andern öffentlichen Orten nicht 
allein einander laut vorzulesen; sondern sie auch 
zu vertheidigen und anzurühmen. Kaum frag¬ 
te der Bescheidenste: ob so etwas Pasquill sey; 
worum noch immer gefragt wird-—— 
Welche Verantwortung würden Sie sich 
demnach nicht aufbürden, wenn Sie des An- 
selmus Reift mit dem Titel eines Pasquilles 
belegen wollten, als worinn ja nichtdas min¬ 
deste von oben erwähnten Kennzeichen anzu¬ 
treffen ist, und wenn Sie erst erdichtete Zü¬ 
ge und Tl-aten mit wirklichen voneristiren- 
dcn Menschen legal beweisen müßten , bevor 
Sie sagen könnten, der Verfasser habe die¬ 
sen oder jenen gemeint. Und brachten Sie 
es auch durch derley Beweise dahin, daß der
	        
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