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Schnalser Thal. 
die Ruine der Burg Juval (913 m) sichtbar. Von Altratteis 
führt die Strasse noch 20 Min. weiter bis zu ihrem Endpunkt 
Neuratteis (941 m, Wirtsh. Flora; Stellwagenverbindung 
von Naturns nach Neuratteis in 1% St. für 3 if, Einspänner 
8 K). Rechts auf hohem Steilfelsen (1241 m) die Kirche 
St. Katharina, im Jahre 1502 an der Stelle eines Schlosses 
erbaut, welches schon König Heinrich von Böhmen den Kar¬ 
thäusermönchen zur Gründung eines Klosters geschenkt hatte. 
Den Hintergrund des Thaies scheint, von Ratteis aus gesehen, 
der schneebedeckte Similaun (3604 m) abzuschliessen. Ein 
Saumpfad auf dem rechten Ufer des Schnalserbaches führt in 
1 St. von hier nach dem Dorfe 
Kartliaus, dessen Häuser am Gebirgshang zerstreut liegen 
(Gasth.: Weisse Rose; Rose). Den Namen hat der Ort von 
dem durch König Heinrich 1326 gestifteten Karthäuserkloster 
Allerengelsberg, dessen Prior Sitz und Stimme im Tiroler 
Landtag hatte. Unter Josef II. wurde es 1782 aufgehoben. 
Die ehemaligen, um den Kreuzgang gelegenen 13 Zellen der 
Brüder, kleine einstöckige Häuschen, wurden armen Leuten 
überlassen und sind grösstenteils umgebaut. Für die Kirche 
von Allerengelsberg malte der in Folge eines unglücklich 
ausgegangenen Duells hierher geflüchtete bairische Hofmaler 
Helfenrieder (f 1635) in der langen Zeit seines hiesigen 
Aufenthaltes (S. 42) einige sehr schöne Altarbilder. 
Oestlich von Karthaus öffnet sich das Pfossenthal, 
durch welches über das Eisjöchl und durch das Pfelder- 
serthal ein Uebergang nach Moos im Passeirer Thal führt. 
Unterhalb des Joches liegt in einer Meereshöhe von 2076 m 
der Eishof, der höchste Hof Tirols. Oberhalb Karthaus 
führt nordwärts ein Steig hinab zum Sehnelserbach und von 
da an seinem linken Ufer in iy4 St. nach dem Dorfe 
Unser Frau (1497 m, Gasth.: Schwarzer Adler; Goldnes 
Kreuz; Unterwirt). „Unser Frau“ ist ein ziemlich besuchter 
Wallfahrtsort und besitzt eine hübsche Kirche, deren Seiten¬ 
altar das angeblich von zwei Pilgern hier gefundene Mutter¬ 
gottesbild, eine gute Arbeit aus dem Ende des 13. Jahrh., 
schmückt. Von „Unser Frau“ lohnender und leichter Aufstieg 
auf den südlich gelegenen Lefetz-Berg (2284 m, 2 St.). 
Ueher Ober-Wernagt (% St.) wird von „Unser Frau“ 
aus in 2 St. die letzte 60 Einw. zählende Häusergruppe des 
Thaies, Kurzras (2000 m), am Fusse des Hochjochferners, 
erreicht. Eine sechsstündige Wanderung durch die Gletscher¬ 
welt der südlichen Oetzthaler Alpen führt von hier über das 
Hochjoch hinüber ins Rofener Thal und nachVent 
(Führer notwendig). Ein zweiter Uebergang, der über das 
Nieder)och, zwischen dem Similaun und der Finailspitze,, 
führt von Ober-Vernagt aus ebenfalls nach Vent hinüber.