Volltext: Geuter's Neuer illustrirter Führer von Meran und Umgebung [41-42]

Zenoburg. 
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Ende des 14. Jahrh. die Starkenberger und Rottenburger, dann die 
Herren von Wanga (1536—1669) und seit 1688 die Freiherren von 
Schneeburg, deren letzter Erbe Rudolf es 1874 verkaufte. Nach mehr¬ 
maligem Wechsel des Besitzers gehört es jetzt der Frau Gräfin Wolff- 
Metternich, welche durch Beseitigung der Zubauten das Schloss frei- 
steilen und im Innern restauriren liess. Von besonders malerischer 
Wirkung ist der von Gebäuden umstandene, durch die Gräfin Irene von 
Prokesch-Osten prachtvoll wiederhergestellte Hof mit schönen Arkaden. 
Jenseit des Flusses auf der Meraner Seite auf steil nach 
der Gilfschlucht abfallendem Felskegel, an dessen Fuss die 
schäumende Passer sich ungebärdig durch eine schmale Klamm 
drängt, thronen malerisch die spärlichen Reste des ehemals so 
grossartigen Schlosses 
Zenoburg, zu dem wir von der Oberen Sommeranlage 
über den Steinernen Steg und durch die Gilfanlagen auf¬ 
steigend, hinüberwandern. Ein von der Stadt aus näherer 
Weg führt durch das Passeirer Thor und der neuen Passeirer 
Strasse entlang, oder durch die Winter- und Gilfanlage dahin. 
Ausser durch die romantische Schönheit ihrer Lage ist die 
Ruine durch die noch vorhandene Doppelkapelle interessant, 
deren Alter sehr weit zurückreicht. 
Schon zu Römer¬ 
zeiten dürfte die Höhe 
befestigt gewesen sein 
und in Verbindung mit 
dem Pulverturm (S. 36) 
die Sicherung der zu 
ihren Füssen entstan¬ 
denen römischen Station 
Maja übernommen haben. 
Zur Zeit der Völker¬ 
wanderung, um die Mitte 
des 5. Jahrh. erbaute der 
hl. Valentin, der zuerst 
Bischof von Passau ge¬ 
wesen und sich "hierher 
zurückgezogen hatte, auf 
dem Berg eine Kapelle, 
in der er nach seinem 
Tode um 470 beigesetzt 
wurde. In späterer Zeit 
ward eine zweite Kirche 
zu Ehren des Wasser- 
patrops St. Zeno hinzu¬ 
gefügt. Als dann die 
Gebeine St. Valentins, 
sowie diejenigen des im 
ersten Drittel des 8. Jahrh. 
in Maja verstorbenen 
und ebenfalls hier bei¬ 
gesetzten hl. Corbinian 
nach Baiern übertragen 
worden waren, verlor 
Die Zenoburg. sich allmählich die Er¬ 
innerung an den hl. 
Nach einem Aquarell v. F.A. C. M. Reisch, Meran. Valentin und der Schütz¬
	        
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