Volltext: Meran und Umgebung mit der Vintschgaubahn [225-226]

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J osefsberg. Toll. 
Schloß (S. 68) sind uns bereits bekannt. Südwestlich vom 
Schlosse, am Nordabhange des Marlinger Berges, liegt 
(iy2 St. von Meran; ev. Straßenbahn nach Forst) 
Josefsberg (567 m), ein ehemaliges Kloster, das unter 
Kaiser Josef II. aufgehoben wurde und jetzt eine be¬ 
liebte Sommerfrische mit Restaurant ist. Der Aufstieg 
von Forst aus beginnt 200 Schritte oberhalb der Brauerei 
an der Landstraße nach der Töll und führt in y2 St. auf 
ziemlich ansteigenden Windungen durch Feld und Wald 
zur Höhe. Von der Terrasse an der Westseite lohnender 
Blick auf Meran, das "Tal und die von der Töll in Strom¬ 
schnellen niederstürzende Etsch. 
Von Forst zieht die Vintschgauer Landstraße am 
Nordfuße des Marlinger Berges auf dem rechten Ufer 
der Etsch in Windungen allmählich (1 St.) hinan zur 
sog. Römerbrücke, unter deren festen Steinbogen 
die Etsch von Felsen eingeengt brausend talab stürzt. 
Hier lag zu römischer Zeit an der nach dem Venosten- 
gau führenden, noch sichtbaren Straße die Zollstätte 
Teloneum, heute der kleine Weiler 
Töll (510 m; Stat. der Vintschgaubahn; Bößl; Edel¬ 
weiß), dessen wenige Häuser einige hundert Schritte 
hinter der Brücke um das „Zoll-Wirtshaus“ sich gruppie¬ 
ren. Die Römerbrücke hat mit den Römern eigentlich 
nichts zu tun, denn ihr Alter reicht tatsächlich nur bis 
zum Beginn des 17. Jahrh.; jedenfalls hat die an Römer¬ 
bauten erinnernde kräftige Ausführung, deren Steine 
für die Ewigkeit gefügt scheinen, ihr zu der falschen 
Bezeichnung verholfen. Oberhalb der Brücke entnimmt 
das Meran-Bozener Elektrizitätswerk (S. 68) der Etsch 
mittels Turbinen’ die zum Betrieb seiner Maschinen für 
die 1 Beleuchtung? der ^Stadt Jerf Order liche^W asserkraft. 
Großes Karbidwerk. 
Südwestlich von der Töll jenseits der Etsch die alte 
gotische St. Helena-Kirche, 10 Min. weiter dies¬ 
seits das Bad E g a r d mit eisenhaltiger Quelle. 
Eine % stündige Wanderung von der Töll nach Nord- 
westen bringt uns zu dem frei und aussichtsreich ge¬ 
legenen, als Sommerfrische beliebten Dorfe Partschins 
(626 m; 2 St. von Meran; Gasth. zur Krone; Stieglwirt; 
Sonne), dem das zwischen der Gfallwand und dem Tschi- 
gat zu den Fernern des Texeistockes hinanziehende Ziel- 
tal stets kühlende Luftströmungen zuführt. | Zu dem 
Dorfe gehören drei alte Edelsitze: Spauregg am Ostende,
	        
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