Volltext: Kleiner Katechismus der Thierheilkunde und der Viehzucht in neun Abschnitten

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am Leben bleiben, nur mißrathe ich die Gewohnheit, dasselbe 
den gesunden Schweinen zu thun, da dies nach meiner Er 
fahrung zur Vorbauung irgend einer Krankheit gar keinen 
Einfluß hat, ja im Gegentheil, solche Schweine haben eine 
leichtere Anlage zu einer Ansteckung. 
Beim Pferd und Rind wird das Nießwurzstecken ange 
wendet bei langdauerndem Husten und wässerigen Ablagerungen 
nach überstandener Drüse und es gilt als Regel, jemehr als 
es zusammenzieht und abfließt, desto mehr Hoffnung ist vor 
handen, das Thier zu retten. Man kaufe aber zu diesem Zwecke 
die Wurzel nicht in der Apotheke, weil man dort bloß solche 
von einer verwandten Pflanze, der schwarzen Nießwurz 
(Helleborus niger), bekommt, welche sehr wenig oder gar 
nichts zieht. Tie echte Wurzel muß von der grünblühenden 
Nießwurz stammen, wenn selbe die gewünschte Wirkung 
machen soll. 
4. Schleimauflöscnde und auswnrfbefördernde Mittel. 
Außer den schon genannten Mitteln, welche auswurf- 
befördernd auf die Lunge wirken, als Meisterwurz, Angelika, 
Schwefelblüte und Fönningräouia, kann man auch Fenchel 
pulver, Federweiß und Huflattich als Pulver oder Abkochung 
verwenden. Auch das Wachholderpulver leistet bei Brust 
beschwerden gute Dienste. 
Das beste Mittel ist aber mein 
Kehl- und Drüsenpulver 
welches man, wie nachstehend bereitet: Man nimmt 1 Kilo 
gramm Gerstenmehl und 1 / i Kilogramm Kochsalz, mische das 
selbe, fülle es in ein Säckchen, trete dann das Säckchen mit 
den Füßen platt, brenne selbes auf dem Dreifuß oder noch 
besser auf der Backofenglut, bis es durch und durch braun ist, 
flösse dasselbe zu Pulver und mische noch von Fönumgräcum, 
Schwefelblüte und Federweiß 1 J i Kilogramm bei. 
Man kann dieses Pulver auf das Futter geben oder mit 
Essig zu einer Latwerg machen, wovon dann täglich viermal 
ein Ei groß mit etwas Krenn vermischt, auf die Zunge ge 
strichen wird. Der Krennist gegen Drüsenkrankheiten, dämpfigen 
Athem, langwierigen Husten u. dgl. ein ebenso hilfreiches als 
wohlfeiles Hausmittel. 
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