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3. Krankheiten der Jungthiere. 
Man läßt gewöhnlich das neugeborne Kalb so schnell 
wie möglich zur Kuh und nöthigt dasselbe, sehr viel von der 
ersten Milch zu trinken; solche bekommen sehr gerne das 
Abweichen. Das Kalb soll wenigstens einige Stunden nichts 
bekommen, damit es hungerig wird und das im Magen 
befindliche aufgezehrt ist. Wenn ungewöhnlich gut gefüttert 
wird, wodurch die Milch recht stark wird, und das Kalb 
nach Appetit trinken kann, so bekommt es gerne das Abführen. 
Das beste Mittel wäre vor allem richtige Pflege. Ist 
aber das Uebel da, ob verschuldet oder unverschuldet, dann 
sind die besten Heilmittel folgende: 
1. Tormentillwurzel und Schwarzwurzel, jedes gleich 
viel, ein Löffel voll auf ein Seitel Wasser, gut gesotten und 
davon gegeben bis zur Besserung. 
2. Ein Löffel voll Schwefelbalsam mit einem Ei öfters 
gegeben, hat auch schon öfters geholfen. 
3. Ein Löffel voll gebranntes Knochenmehl leistet auch 
dabei gute Dienste. 
Auch bei Fohlen sind obige Mittel mit Nutzen zu ver 
wenden. Vor allen Dingen ist es aber auch nöthig, wo eine 
schlechte oder ungesunde Nahrung der Mutterthiere die Ursache 
ist, eine bessere Verpflegung derselben einzuführen. 
Weit seltener als der vorige Zustand tritt die Verstopfung 
der Jungthiere, besonders bei Fohlen ein, die sich durch hartes, 
festgeballtes Misten zu erkennen gibt und von sehr gefährlichen 
Folgen sein kann, wenn man dem jungen Thiere nicht bald 
zu Hilfe kommt. Das beste Mittel, nicht allein die Ver 
stopfung zu heben, sondern auch selbst eine dadurch entstandene 
Entzündung des Darmkanales zu heben, ist die Eingabe von 
Leinöl oder Ricinusöl und Anwendung von Klistieren. Man 
giebt dem Jungthiere, je nach dem Alter, einen, zwei oder 
drei Eßlöffel voll Leinöl oder Ricinusöl, früh, mittags und 
abends ein und wende zur gleichen Zeit Klistiere von Absud 
der Kamillen, dem Leinöl beigesetzt ist, an, nach welchem 
Gebrauch die Verstopfung und selbst die dadurch erregte 
Entzündung sich sehr bald verlieren wird. 
Manche abgenommene Kälber werden auch von Zeit zu Zeit 
oft stark aufgebläht. Solche Kälber haben viel schlechte Luft in sich,