Volltext: Kleiner Katechismus der Thierheilkunde und der Viehzucht in neun Abschnitten

eine Milbe vor, die sogenannte Demmtocoptes ovis. Sie ist 
bei Schafebesitzern ein sehr gefürchteter Schmarotzer, einmal 
weil sie sowohl die Menge als auch die Beschaffenheit der 
Wolle mehr oder weniger beeinträchtigt, anderntheils weil zu 
ihrer Bekämpfung durch Gesetze Bestimmungen getroffen 
wurden, welche den Betrieb der Schafzucht sehr erschweren. 
Beim Hunde tritt die Räude in dreierlei Form auf und 
zwar: Als trockene Räude, die Speckräude und rothe Räude. 
Auch die Katzen werden sehr häufig von der Räude 
heimgesucht und ist die hauptsächlichste Niederlassungsstelle, 
einer Art Larooptus-Milbe der Kopf; diese ist für andere 
Katzen sehr ansteckend und führt unter Erschöpfung meist zu 
den Tod. 
Die Behandlung der Pferderäude wird damit einge 
leitet, daß man die Krusten mit lauen Seifenwasser erweicht 
und hierauf mit einer Bürste zu entfernen sucht. Ist dieses 
geschehen, so wendet man milbentödtende Mittel in verschiedenen 
Formen bald als Waschungen bald als Salben an. Am besten 
bewährt sich ein an der Wiener Schule gebräuchliches Theer- 
liniment; dasselbe besteht aus je 250 Gramm Holztheer und 
Schwefelblumen, grüner Seif« und Weingeist je 500 Gramm. 
Eine einmalige Einreibung genügt meist zur Heilung dieser 
Krankheit. Bei empfindlicher Haut setzt man den Liniment 
soviel gepulverte Kreide zu, als zur Salbendicke erforderlich 
ist. Nachdem die Mischung einige Tage auf die Haut auf 
getragen ist, werden die eingeriebenen Stellen mit lauem 
Wasser abgewaschen unlr getrocknet. In sehr hartnäckigen, 
veralteten Fällen wendet man folgende Zusammensetzung an: 
Creosot 30 Gramm, weißen Arsenik 2 Gramm, grüne Seife 
250 Gramm. Das Ganze wird zu einer Salbe gemischt, 
mit welcher die Räudestellen eingerieben werden. Nach 24 
Stunden wascht man das Pferd mit Tabakabsnd ab, schmiert 
die Salbe wiederholt ein und am Tage darauf wird der 
ganze Körper mit einer leichten Chlorkalklösung abgewaschen. 
Bei der Fußräude empfiehlt sich eine aus gleichen Theilen 
grüner Seife mit Terpentinöl bestehende Salbe, welche erst 
nach acht Tagen abgewaschen, die Räude meist mit einmaliger 
Einreibung beseitiget. 
Die Behandlung der Schafräude ist eine rein äußer 
liche und besteht, so lange die Schafe noch in ungeschorenem
	        
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