Volltext: Kleiner Katechismus der Thierheilkunde und der Viehzucht in neun Abschnitten

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Ist die Entzündung, die sich durch Hitze, Schmerz und 
Geschwulst zu erkennen gibt, im Anfange sehr heftig, so macht 
nran kalte Umschläge bis zum Eintritt der Eiterung, bei hef 
tigem Wnndfieber mache man einen Aderlaß. 
Eine zu üppige Fleischwärzchenbildung bestreue man mit 
weißen Zucker, Alaun oder Kupfervitriol. 
14. Die D r u ck s ch ä d e n. 
Die Druckschäden, Geschirrdrücken an den verschiedensten 
Körperstellen, bestehen entweder in mehr oder weniger großen 
Abschürfungen der Haut oder in beulenartigen, schwieligen, 
schmerzhaften und vermehrt warmen Anschwellungen der Druck 
stellen oder in brandigem Absterben der dem Drucke ausgesetzt 
gewesenen Hauttheile. 
Je nach der einwirkenden Ursache oder nach dem Sitz 
hat man sie Sattel-, Kummet- und Widerristschäden und 
Widerristfisteln bezeichnet. 
Die Behandlung beginnt mit der Beseitigung der Ur 
sache; enge, harte, stark reibende oder drückende Geschirrtheile 
sind entweder ganz zu beseitigen oder in einer Weise abzu 
ändern, daß die leidenden Stellen keiner Reibung und keinem 
Druck ausgesetzt sind. Bestehen die Druckschäden blos in Ab 
schürfungen, so werden Einreibungen von Bleiweißsalbe oder 
Waschungen mit Bleiwasser mit bestem Erfolg angewendet; 
ist eine Entzündungsgeschwnlst vorhanden, so macht man zwei 
Centimeter dicke Lehmanstriche, oder benetzt die Stelle fleißig 
mit Bleiwasser, auch verdünnte Arnicatinctur, ferner ist auch 
eine Auflösung von Pottasche oder Salmiak von guter Wirkung. 
Kommt es zur Eiterung, so ist der Absceß so frühzeitig 
als möglich zu spalten um den Eiter freien Abfluß zu ver 
schaffen. 
Brandschorfstellen bestreiche man öfters mit warmen Fett 
oder Glycerin und entfernt die abgeflossenen Theile mit einer 
Abkochung von der Schwarzwurzel. 
Sobald eine Heilung der Druckschäden eintritt, so wendet 
man als Schutzmittel gegen äußere Einflüße folgendes Pflaster 
an: Man nimmt zu gleichen Theilen schwarzes Pech und 
gewöhnlichen Terpentin, welches zusammengeschmolzen und auf 
ein weiches Leder aufgetragen wird. Man bedeckt die noch 
offene Druckstelle mit feinen Werg oder mit Carbolbanmwolle
	        
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