Volltext: Kleiner Katechismus der Thierheilkunde und der Viehzucht in neun Abschnitten

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Füße einrichtete, welche sehr brave Kühe sind und man die 
Bruchstelle gar nicht mehr wahrnimmt. 
Nur bemerke ich, es können nur Rinder mit Knochen 
brüche davon kommen, welche sich wenigstens täglich auf 
eine halbe Stunde erheben, oder erheben lassen. Im liegenden 
Zustand geht dies bei keinem Thiere an. 
Brüche des Beckenbeines, welche bei Kühen sehr oft 
vorkommen, sind immer unheilbar und werden dadurch erkannt, 
wenn man mit der Hand den Mastdarm oder die Mutter 
scheide untersucht, so wird man die Bruchstellen der Becken- 
knochen deutlich greifen, es ist daher immer am angezeigtesten, 
ein solches Thier, sei es Rind oder Pferd, nicht lange leiden 
zu lassen und selbes frühzeitig zu schlachten. 
Der Bruch der Hüftknochen kommt auch öfters beim 
Pferde, noch öfters aber beim Rinde vor. 
Ursachen sind: Niederstürzen ans hartem Boden, An 
rennen an Thürpfosten, auf der Weide an Bäume, Ausgleiten 
mit den Hinterfüßen auf dem Glatteis, Aufspringen anderer 
Thiere, auch schwere Geburten bei schwächlicher Mutter, haben 
schon zu Beckenbein- und Hüftbeinbrüchen Veranlassung ge 
geben. 
Erscheinungen: Ist der äußere Darmbeinwinkel ge 
brochen, so steht die Hälfte der verletzten Seite niederer als 
die andere Hälfte (Einhüftigkeit), befindet sich der Bruch in 
der Nähe der Gelenkspfanne, so können sich die Thiere nur 
schwer oder gar nicht erheben. Beim Untersuchen der leidenden 
Stelle durch Bewegung der Gliedmassen fühlt und hört man 
deutlich die knarrende Reibung der Bruchstelle durch die Mus 
kellage dilrch. 
Die Vorhersage ist bei Hüftbeinbrüche allein günstig, 
namentlich bei jungen Thieren, da selbe meist von selbst heilen, 
hinterlassen aber eine mehr oder weniger große Verunstaltung 
des Hintertheils, ohne aber der Gebrauchsfähigkeit der Thiere 
großen Eintrag zu thun. Sehr ungünstig gestaltet sich die 
Vorhersage bei Brüche in und um die Gelenkspfanne, ist solche 
festgestellt, so ist es das vortheilhasteste, solche Thiere gleich 
zu schlachten. Bei Hüftbeinbrüchen kann man der Natur zur 
Heilung durch anfangs kühlende Umschläge, dann durch 
einreiben mit Schwarzwnrzelsalbe (Ausbraten der Wurzel in 
Schweinfett) mithelfen.
	        
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