Volltext: Kleiner Katechismus der Thierheilkunde und der Viehzucht in neun Abschnitten

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Wanst hinein, ich mache immer zuerst mit der Aderlaßfliete 
eine kleine Hautöffnung, um das Thier dabei nicht zu sehr 
zu quälen. Zieht man das Stilet heraus, so entweicht die 
Luft, man soll aber selbe nicht zu schnell entweichen lassen, da 
bei dem Thier infolge des zu raschen Zurückströmen des Blutes 
nach den Organen des Hinterleibes leicht Ohnmachten und 
Schlaganfälle entstehen können. 
Die Hülse bleibt solange im Pansen stecken, bis die Gas 
entwicklung in demselben aufgehört hat, was etwa bei gleich 
zeitiger Anwendung von innerlichen Mitteln in einer halben 
Stunde der Fall sein kann. Hierauf wird die Hülse langsam 
herausgezogen und die Wunde der Natur zur Heilung über 
lassen. 
Bei der Blähungskolik des Pferdes wird der Bauchstich 
ganz gleich wie beim Rinde ausgeführt. 
6. Der Luftröhrenschnitt und Stich. 
Der Luftröhrenschnitt und Stich kommt am häufigsten 
beim Pferde zur Anwendung, wenn bei Halsentzündungen 
Erstickungsgefahr vorhanden ist. Erstere ist eine gefahrlose, aber 
nur von einem Thierarzt auszuführende Operation und besteht 
darin, daß man auf der vorderen Fläche der Luftröhre ein 
Stück von den Knorpelringen herausschneidet, um eine im 
rechten Winkel abgebogene, mit einet Scheibe versehene Blech 
röhre einsetzen zu können. 
Der Luftröhrenstich wird mit einen besonderen Trokar 
ausgeführt, in dessen Hülse sich eine spaltenförmige Oeffnung 
durch 2 verstellbare Scheiben, welche rechts und links an der Spalte 
angebracht sind, befindet, hiedurch kann man die Hülse, nach 
dem die Haut und die Luftröhre in wagrechter Richtung von der 
rechten zur linken durchstochen und das Stilet des Trokars 
herausgenommen ist, am Halse so fixieren, daß die Oeffnung 
der Hülse mit dem Canal der Luftröhre in steter Verbindung 
bleibt, ist die Erstickungsgefahr vorüber, so schraube man die 
eine der Scheiben los und zieht die Hülse aus. — Die Hei 
lung erfolgt in der Regel von selbst. 
7. Die Steinoperation. 
Die Zugochsen werden von der Sand- und Steinkrank 
heit am meisten heimgesucht. Die kleinen erbsengroßen, oft 
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