Volltext: Kleiner Katechismus der Thierheilkunde und der Viehzucht in neun Abschnitten

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und wird je nach der Ursache in einen Wundstarrkrampf oder 
in einen Erkältungsstarrkrampf unterschieden. 
Erscheinungen: Der Starrkrampf ist in der Regel 
leicht zu erkennen, da das von ihm befallene Thier durch die 
Unbeweglichkeit und Steifheit ein ganz eigenthümliches Bild 
darbietet. Die Ohren stehen steif, die Augen stier. Sämmtliche 
von Krampf befallenen Muskeln sind hart, brettartig anzu 
fühlen, die Nüstern sind starr und weit geöffnet. Die beiden 
Kiefer werden durch den Krampf der Kaumuskeln so fest zu 
sammengehalten, daß sie blos mit der größten Kraftanstren 
gung geöffnet werden können, aber auch blos einige Centi- 
meter. Infolge des Krampfes der Kaumuskeln ist ein Ergreifen 
und Kauen von Futterstoffen unmöglich, nur selten gelingt 
es, den Thieren noch etwas Mehl oder Kleienwasser beizu 
bringen. 
Der Verlauf der Krankheit ist ein ziemlich rascher, 
schon nach drei bis acht Tagen hat man den Tod infolge 
Erstickung unter heftigen Krämpfen und nach vorausgegangenen 
starken Schweißausbruch eintreten sehen, der Ausgang in Ge 
nesung ist sehr selten. Bei dem durch Verletzung entstandenen 
Starrkrampf ist die Möglichkeit der Genesung weit geringer 
als beim Erkältungsstarrkrampf. 
Beim Rinde tritt diese Krankheit seltener auf und wird 
meist nur nach schweren Geburten, Zurückbleiben der Nach 
geburt nach Gebärmuttervorfall und nach Castration beobachet. 
Die kleineren Wiederkäuer, als Böcke und Widder sind nament 
lich nach dem Verschneiden sehr gerne dem Starrkrampf geneigt. 
Die den Starrkrampf verursachenden Verletzungen können 
oft von ganz unscheinbarer Natur sein, sich schon der Ver 
narbung wieder zuwenden, und bestehen hauptsächlich in Ver 
naglungen, Hornspalten, Nageltritten, Krontritten, dann nach 
Castration, seltener nach anderen Verletzungen. Ohne Zweifel 
bedarf es aber bei solch' geringfügigen Verletzungen noch eines 
in der Luft liegenden, bis jetzt nicht näher bekannten Anstosses 
um den Ausbruch des Starrkrampfes zu veranlassen, denn die 
Erfahrung hat gelehrt, daß zu gewissen Zeiten der Starr 
krampf häufiger auftritt, als es gewöhnlich der Fall ist. Daß 
selber fast immer bei der schwarzen Harnwinde die letzte 
Krankheit ist, ist bekannt. 
Behandlung: Da es weitaus in den meisten Fällen
	        
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