Volltext: Kleiner Katechismus der Thierheilkunde und der Viehzucht in neun Abschnitten

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Was die Behandlung der verschlagenen Drüse betrifft, so 
richtet sie sich nach deni Charakter, den die Krankheit angenommen 
hat, sowie nach dem Sitze der Organe, welche hievon befallen 
worden sind. Gegen Brustfell- und Lungenentzündung, welche in 
der Regel mit großer Athemnoth verbunden sind, wendet man 
äußeren Ableitungsmittel an, z. B. Ziehen von Eiterbänder, 
Einreiben der Brustwandung mit Senfteig oder Kanthariden- 
salbe. 
Die am Körper auftretenden Geschwülste werden mit 
Lorbeeröl eingerieben; gegen Anschwellungen der Lymphdrüsen 
bedient man sich der mit Jodkalium versetzten grauen Queck 
silbersalbe (Schweinfett 30 Gramm, Jodkalium 5 Gramm, 
graue Quecksilbersalbe 30 Gramm), welche täglich dreimal ein 
gerieben wird. Da wo Eiterbeulen sich gebildet haben, sind 
solche frühzeitig zu öffnen. 
Die verdächtige oder bedenkliche Drüse kann man bloß 
als eine chronische Form (zu lange dauernde) betrachten, die 
sich durch einen einseitigen Nasenausfluß, sowie durch eine 
einseitige, schmerzlose, harte und festsitzende Anschwellung der 
Kehlgangsdrüsen kennzeichnet. Außer diesen zwei Symptomen 
ist bezüglich des Nasenausflusses zu erwähnen, daß derselbe 
klebrig ist und gerne am Nasenrand zu dicken Krusten ver 
trocknet, oder es bilden sich gar kleine gelbe Bläschen auf der 
Nasenschleimhaut. Da diese Krankheit möglicherweise in Rotz 
übergehen kann, so kann eine strenge Absonderung der kranken 
Thiere von den Gesunden, nicht dringend genug den Besitzern 
ans Herz gelegt werden, dagegen kann ein solches Pferd ohne 
Bedenken in einen Rindviehstall gestellt werden. Man sorge 
für kräftiges und nahrhaftes Futter, als Malz, Zuckerrüben, 
rohe Kartoffeln und gebe dem kranken Thiere täglich Bewegung 
im Freien. Es dürfte überhaupt im Interesse des Pferdebesitzers 
liegen, in solchen Fällen frühzeitig sich einer sachverständigen 
Hilfe zu bedienen, da denn doch die Beziehungen dieser Krank 
heit zum Rotz das Einhalten von Vorsichtsmaßregeln erforderlich 
machen, die sich ein Pferdebesitzer nie von selbst auferlegen mag. 
1) Die Kehlkopfgeschwulst der Rinder. 
Auch bei jüngeren Rindern, selten bei älteren, entsteht 
meist über Nacht eine bedeutende Anschwellung der Kehlgangs 
drüsen und des Kehlkopfes, ferner der Ohrendrüsen. 
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