Volltext: Kleiner Katechismus der Thierheilkunde und der Viehzucht in neun Abschnitten

159 
Verlauf zu verschaffen. Belassen in einer warmen Stallung, 
Vermeidung kalter Getränke, ein leicht verdauliches Futter, 
wie Kleienschlämmpe, Malztreber, klein geschnittene Rüben, bei 
langsamen Eintritt vvn Schleimabsonderung, Einathmen von 
Wasserdämpfen, sind Haupterfordernisse für baldige Genesung. 
In hartnäckigen Fällen gibt man Latwerge von Fönumgrä- 
ouin-Pulver 15 Deka, Bittersalz 10 Deka auf dreimal im 
Laufe des Tages, oder Latwerge von meinem Husten- und 
Drüsenpulver, ferner sind täglich zwei- bis dreimal sich wieder 
holende Heublumen- oder Gerstenabsuddämpfe von sehr gutem 
Einfluß. 
Trotzdem, daß diese Krankheit im ganzen günstig zu be 
urtheilen ist, so muß derselben doch die gebärende Aufmerk 
samkeit zugewendet werden, da bei gleichgiltiger und oberfläch 
licher Behandlung die leichte Form gerne in eine chronische 
übergeht und aus diesem Anlaß öfters eine große Neigung 
zu Rückfällen in dem Thier zurückbleibt. 
h) Die Drüse. 
Sitz und Wesen: Sie ist eine dem Pferdegeschlecht 
eigenthümliche katarrhalische Erkrankung der Nasenschleimhaut 
mit nachfolgender Entzündung der Kehlgangsdrüsen. Am 
ehesten werden Fohlen im Alter von zwei bis vier Jahren 
von ihr heimgesucht, es ist aber jedoch nicht ausgeschlossen, 
daß auch ältere Pferde noch darunter zu leiden haben. Die Drüse 
hat mit dem obigen einfachen Nasenkatarrh das gemeinsam, 
daß sie namentlich gerne im Frühjahr und im Herbst bei 
raschem Temperaturwechsel auftritt, und daß ihr ein gewisser 
Ansteckungsstoff anhaftet. 
Erscheinungen: Beim Beginn der Krankheit sind die 
Erscheinungen dieselben wie beim einfachen Nasenkatarrh. Außer 
Mattigkeit, dem Hängen des Kopfes, dem heißen Maul, der 
Appetitlosigkeit, dem beschwerlichen Athmen, dem Husten und 
einem anfangs weißen, später gelblichen Nasenausfluß, erkennt 
man die Krankheit besonders dadurch, daß die Drüsen im 
Kehlgange bald mehr bald weniger angeschwollen sind, welche 
in der Regel in wenigen Tagen in Eiterung übergehen, die 
sich deutlich durch das Weichwerden der Geschwulst zu er 
kennen gibt. Beim Oeffnen dieser Eiteransammlungen entfernt 
sich ein gelbliches, zähes, rahmartiges Eiter. Mit der Ent-
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.