Volltext: Kleiner Katechismus der Thierheilkunde und der Viehzucht in neun Abschnitten

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überzeugen, ob Koth in derselben vorhanden ist oder nicht, 
wodurch man zuweilen auch mechanische Hindernisse entdeckt. 
Magensteine kommen nicht selten beim Pferde vor, die sich 
im Blind- und Gründarm ausbilden, auch entwickeln sich im 
selben oft Futterballen aus Pflanzenfasern und Haaren, und 
so kann man mit der Hand erforschen, ob diese Hindernisse 
nicht entfernt werden können oder durch Kneten des Grimm 
darmes denselben eine andere Lage beizubringen, um etwaigen 
Anschoppungen von Futtermassen zu begegnen oder solche 
zu lockern. 
5. Die Wurmkolik ist wohl die seltenste Art von Kolik 
und wird selbe nur hervorgerufen, wenn die Würmer in 
großer Menge sich ansiedeln und hiedurch zu einer Verstopfung 
des Darmkanals beitragen. Man erkennt die Anwesenheit der 
Eingeweidewürmer dadurch, daß bisweilen im Kothe einzelne 
Spülwürmer oder Bandwurmglieder abgehen, daß die Thiere 
allmählig abmagern, matt werden und glanzlose Haare be 
kommen, auch mit dem Schweife immer unruhig sind. 
Behandlung: Man gibt innerlich stinkendes Thieröl 
12—20 Gramm, mit ^oiiumüMeuin-Pulver, 40—50 Gramm 
zu einer Pille auf einmal oder Wurmsamenpulver mit einer 
Flasche Wermuththee. Gegen Bandwürmer ist ganz besonders 
Farrenkrautwurzelpulver mit Bittersalz und Enzian empfeh 
lenswert. 
6. Kolik bei den Wiederkäuern. Die Kolik kommt bei 
den Wiederkäuern weit seltener vor als beim Pferd und unter 
scheidet sich vom Pferd nur dadurch, daß sie mit weniger Hef 
tigkeit auftritt; die hervorragendsten Zeichen sind das Schlagen 
nach dem Bauch mit den Hinterfüßen, Niederstürzen und 
wieder aufspringen, Sinkenlassen des Bauches, aufhören des 
Appetits und des Wiederkäuens rc. 
Die Vorhersage ist in der Regel günstig. Eine Aus 
nahme macht diejenige Kolik, welche bei den Ochsen durch den 
sogenannten Darmsturz oder Ueberwurf verursacht wird, in 
welchem Falle der Tod unvermeidlich ist. 
Ursache und Behandlung ist mit den Pferden ganz 
gleich.
	        
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