Volltext: Kleiner Katechismus der Thierheilkunde und der Viehzucht in neun Abschnitten

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Kennzeichen: Aufhören des Appetites oder doch 
Verminderung. Der Nasenspiegel ist trocken die Maulschleim 
haut geröthet und vermehrt warm; die Thiere knirschen bis 
weilen mit den Zähnen, zeigen einen vermehrten Durst und 
stehen mit gesenktem Kopf von der Krippe zurück, bei den 
Rindern fühlt sich die linke Flanke anfangs hart und theil- 
weise schmerzhaft an, später tritt Aufblähen hinzu. Bei Schweinen 
welche sehr oft davon ergiffen werden, und bei Hunden äußert 
sich diese Krankheit durch öfteres Erbrechen eines zähen Schleimes. 
Der Kothabgang ist trocken, mit unverdaulichen Futterstoffen 
durchsetzt und geht spärlich ab. Diese Krankheit kann einen 
schnellen (acuten) drei- bis siebentägigen Verlauf nehmen, 
manchmal aber auch in einen langsamen (chronischen) Verlauf 
von sechs Wochen übergehen, besonders beim Rinde und 
Schweine. 
Vorhersage: Bei dem Rinde, abgesehen davon, daß 
diese Krankheit gerne einen chronischen Charakter annimmt, 
günstig, weniger günstig ist sie beim Pferde und auch beim 
Hunde. 
Ursachen: Es liegt in der Natur dieser Krankheit, daß 
insbesondere verdorbene, gefrorene oder schwer verdauliche, 
saure und reizende Nahrungsmittel, sowie zu vieles und zu 
kaltes oder verdorbenes Getränke, überhaupt Diätfehler jeder 
Art, die nächste Ursache sein müssen. Seltener ist es, daß der 
Magenkatarrh von Erkältung herrührt. 
Behandlung: Sie besteht vor allem in der Vermei 
dung von Diätfehlern und in der Entfernung der Ursachen. 
Beim acuten Magenkatarrh gibt man Pferden schleimige 
Mittel, bestehend in Abkochung von Eibischwurzel oder Lein 
samen, welchen man auf den Liter 100 Gramm Bittersalz 
beimischt. Bei Verstopfungen sind stark wirkende Abführmittel, 
welche die Schleimhaut des Magens eher noch mehr reizen, 
wie Aloe, unbedingt zu vermeiden; in diesem Falle sind 
Klystiere mit lauem Seifenwasser angezeigt. Bei chronischem 
Magenkatarrh eignen sich am besten bittere Mittel und zwar 
Enzian- und Kalmuspulver, je 50 Gramm, kohlensaures Natron 
80 Gramm auf dreimal als Einschütt zu geben; oder eine 
Abkochung von Wermuth 30 Gramm auf einen Liter Wasser, 
mit Bittersalz oder Glaubersalz 80 Gramm, täglich zwei solcher 
Gaben.
	        
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