Volltext: Kleiner Katechismus der Thierheilkunde und der Viehzucht in neun Abschnitten

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camente; denn mit den letzteren, wären sie noch so zweckmäßig 
gewählt, werdet Ihr die Krankheit doch nicht heilen, wenn 
selbe nicht von der Wirkung und Gedeihlichkeit der ersteren 
unterstützt wird und ein fleißiger und sorgsamer Wärter oder 
Wärterin trägt oft mehr zu der Herstellung des Thieres bei, 
als der wissenschaftlichste und geschickteste Thierarzt. 
So einfach wie das Leben der Thiere, so einfach sollen 
auch die angewandten Mittel sein, aber seid in der Anwendung 
der Mittel nicht unbestimmt, verwerfet nicht schon morgen, 
was Ihr heute anzuwenden für zweckmäßig hieltet, wenn es 
nicht ganz andere eingetretene Umstände und Zufälle erfordern, 
denn durch die öftere Veränderung der Mittel lernt man die 
Wirkung von keinem einzigen kennen und wird durch ihren 
Wechsel allemal mehr schaden als nützen. Gebrauchet aber auch 
das eine oder das andere Mittel nicht zu lange und unaus 
gesetzt, vorzüglich was die inneren Mittel betrifft, und gebe 
durch Aussetzung derselben auf ein oder zwei Tage der Natur 
Spielraum zu ihrer Wirkung und wartet den Erfolg davon 
ab, ehe Ihr wieder auf's Neue anfängt. Alles will Zeit haben, 
so auch die Wirkung der Arzneien, die man abwarten und 
den daraus hervorgehenden Erfolg beobachten muß. 
Bedenket ferner, daß jedes Fieber, jede Entzündung ihren 
eigenthümlichen Verlauf hat, den ihnen die Natur gleichsam 
vorschreibt, und daß ihr denselben durch Euere Mittel wohl 
mindern, aber nie ganz aufheben könnt, daß der Verlauf so 
lange anhält, als es die Natur des Uebels fordert und daß 
Ihr die Zeit mit abwarten müßt, wo es von selbst aufhört 
oder sich in ein anderes Leiden verwandelt. 
So will ich nun die einzelnen innerlichen Krankheiten, 
welche bei Hausthieren am öftesten vorkommen, näher be 
schreiben. Es wird vorausgeschickt, daß dabei jede Weitschweifig 
keit vermieden wird, um den Leser nicht zu ermüden, für's 
andere, um demselben das Krankheitsbild möglichst klar zu 
stellen, und zwar zuerst: 
I. Die Krankheiten der Verdauungsorgane. 
a) Der Magenkatarrh. 
Sitz: Die Schleimhaut des Magens, bei dem Rinde 
die des Labmagens. Sämmtliche Hausthiere sind dieser Krank 
heit ausgesetzt.
	        
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