Volltext: Kleiner Katechismus der Thierheilkunde und der Viehzucht in neun Abschnitten

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stierisch oder rinderig. Die frischen Knollen in Schweinfett 
ausgebraten und damit eingeschmiert ist ein gutes Mittel bei 
den Hämorrhoiden der Menschen. 
Nun habe ich Euch die medicinische Wirkung aller von 
mir angewendeten Mittel erklärt und bekannt gegeben, daher 
mache ich nun meinen Apothekerschrank wieder zu. 
Von einigen Mitteln, welche ich manchmal noch in An 
wendung bringe als ätzende Mittel, z. B. Grünspan, Arsenik, 
Mercurial- und Jodsalbe, werde ich an der betreffenden Stelle, 
wo selbe angewendet werden, reden, um Wiederholungen zu 
vermeiden, da man diese Mittel in der Thierheilkunde ohne 
hin selten benöthigt. 
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Bleibt bei diesen angegebenen Mitteln, so werdet Ihr 
auch damit zufrieden sein, sowie ich glücklich damit gefahren 
bin. Machet selbst den Sammler und Apotheker, dann seht 
Ihr doch, daß Ihr echte Waare habt, machet je nach der 
Krankheit eine passende Mischung, nehmt aber nie zu viele 
Mittel zusammen, höchstens drei oder vier, nämlich ein Haupt 
mittel, ein unterstützendes Mittel und etwa ein den Geschmack 
verbesserndes Mittel. 
Was die Gabe anbelangt, so dürft Ihr nicht zu ängstlich 
sein, lieber starke kräftige Gaben, als zu schwache und zu 
geringe, da man bei diesen Naturheilmitteln nicht zu befürchten 
hat, etwas zu verderben. 
Ich habe wohl viele Heilmittel angeführt, Ihr braucht 
aber nur wenige, um eine kleine Hausapotheke einzurichten. 
Da aber die erste Hilfe die beste ist, so solltet Ihr doch von 
jeder Abtheilung ein oder zwei Artikel vorräthig haben als z. B.: 
Das allgemeine Viehpulver, schon zusammengesetzt, 
oder doch Hopfen oder Wermuth zum Appetit machen, ein 
paar Kilogramm Bittersalz, Bleiessig um bei Euterentzündung, 
geschwollenen Nabel der Kälber, Verletzungen und Verstauchungen, 
Bleiwasser oder Bleisalbe machen zu können, ein oder zwei 
stopfende Mittel als Tormentillwurzel, Nelkenwurz oder die 
schon dafür angegebene Mischung, Schafgarbenthee, Terpentinöl, 
Pfefferminze, Nießwurz, Kehl- und Drüsenpulver nach 
meiner Vorschrift, gebranntes Knochenpulver, etwas Baumöl 
oder Leinöl, etwas Carbolsäure, um bei Wunden schnell 
Carbolwasser machen zu können.
	        
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