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sehr zu empfehlen, und auch schon darum, weil diese Gattung Späne
viel besser brennt, und weniger Rauch erzeugt. —
Thierreich, Viehzucht.
Im Verhältnisse des Flächenmaßes natürlicher Wiesen, dürfte bei
gehöriger Cultur derselben ein noch viel bedeutenderer Viehstand erhal¬
ten werden können.
An Pferden sind gegenwärtig 448 Stuten, 2207 Ochsen, 4324
Kühe, 1664 Schaafe, 3217 Stück Schweine vorhanden. An Geflügel
werden Hühner, Enten und Gänse gezügelt.
Pferde - Zucht.
Das hiesige Pferd ist klein, unansehnlich, aber dauerhaft und gut.
Auf schöne Mutrerstuten wird hier nichts verwendet, und die vorhan¬
denen von Bauernbeschell - Pferden belegt.
Es ist sonach unter den gegenwärtigen Verhältnissen gar keine
Hoffnung, diesen Zweig der Landwirthschaft zu heben, so lange nicht
diesem Bezirke auch von Seite der hohen Behörden an die Hand ge¬
gangen wird, — daß in selben k. k. Beschellpferde zur Verwendung ge¬
bracht werden. Die in Florian und Sigharting bestehenden Beschell-
Stationen sind zu weit entfernt, und somit ziehen die Bauern vor,
ihre Stuten von den zu den Häusern kommenden Bauern-Beschellpser-
den belegen zu lassen. Die hiesigen Bauern, den Nutzen der Pferde-
Zucht erkennend, haben auch vor ein Paar Jahren gebeten, zu Eisen¬
bau eine Beschell-Station zu errichten, und haben sich zu allen unent-
geldlichen Herstellungen rc. herbeigelassen, konnten aber bis zur Stunde
ihren Wunsch nicht realisirt sehen. —
Das hiesige Pferd, von gedrungenem Körperbau, mißt von 14 — 15
Faust, hat keinen besonders schönen Kopf, Schweins-Augen, — ist
aber sonst proportionirt. Uebrigenö dient es zum schweren Zug, ist sehr
gelehrig, und erzeugt auch manchen Läufer, der bei Schlittenrennen sei¬
nem Herrn Ehre macht. Dieß findet namentlich in Ratzing, Willin¬
gerdorf, und auch in Brackenberg Statt. —
Die Stallungen sind meist von Holz, niedrig, mit kurzen schmalen
Ständen versehen; der Dunst in selben ist sehr bedeutend, weil keine Luft¬
züge angebracht sind, daher auch Augenkrankheiten nicht selten sind.
R i n d v i e h z u ch t.
Dieselbe rentirt sich hier gut, sie verschafft dem Landmann eine
jährliche sichere Einnahme, — obgleich die hiesige Hornviehrace nicht
unter die schönen gehört. Sie ist weiß, an den Seiten mit schwarzen
Flecken versehen, an der Stirne gesprengt, und hat ein solches Thier
um das Maul einen schwarzen Ring, so wird es schön genannt. —
Diese Race ist unendlich dauerhaft, abgehärtet und zum Zuge vortreff¬
lich. — Die Stiere und Kälber werden im Frühjahre auf die Weide
getrieben, wo sie immer so lange bleiben, bis die kalte und nasse Wit-