Volltext: Versuch einer landwirthschaftlich-topographisch-statistischen Beschreibung der Filiale Braunau im Innkreise

1 Joch Birken Niederwald von 25 — 30 Jahren 
auf gutem Boden . . ... . 27 Klafter, 
auf schlechtem Boden.....18 „ 
liefern. 
Auf Grund dieser richtigen Erhebungen dürfte sich für die hiesige 
Gegend der jährliche Durchschnitts-Ertrag, wenn dieser aus den mittel¬ 
guten der Bestände gezogen wird, im Allgemeinen bei der Buche im 
120jährigen Umtriebe auf % Klafter, bei dem Nadelholze im lOOjäh- 
rigen Umtriebe, auf 1 Klafter und beim Birkenholz bei einem 25jäh- 
rigen Turnus auf % Klafter belaufen, und es könnte daher bei dem 
Umstande, daß 500 Joch Buchenwälder . . 250 Klafter 
buchene Scheiter, bei 6938 Joch Nadelholz . . 6938 „ 
weiche Scheiter, bei 7468 Joch Niederwald und Brände 5600 „ 
Birkenholz, ohne Einfluß des Stockholzes pr. . 100 „ 
geben, gefällt werden. 
Diese geben nun in Summe 12,888 Klafter. 
Nimmt man nun an, daß eine Familie im Durchschnitte an Bau-, 
Brenn- und Lichtholz 6 Klafter benöthiget, so beläuft sich bei 1949 
Familien die hiesige Holznothdurf auf 11694 Klafter. Wird nun diese 
Summe von dem genannten Betrag pr. 12,888 Klafter abgezogen, so 
erübriget sich eine Summe von 1194 Klafter zum Verkaufe, worunter 
aber 800 Klafter zu berücksichtigen sind, die aus dem ärarischen For¬ 
sten jährlich geschlagen und verkauft werden, und sonach nur mehr 394 
Klafter auf die Besitzer von Privatwalduugen entfallen. 
Um nun gehörig darzustellen, wie die Devastation über Hand ge¬ 
nommen, habe ich von den Zollämtern Kasten, Pyrawang, Schildorf, 
Haibach, Saming und Gattern die Ausweise erhoben, welche Gattun¬ 
gen Holz und welche Quantitäten von selben in Zeit von 3 Jahren zu 
Wasser nach Linz und Wien, nach Baiern, nach Scheerding und En¬ 
gelzell verkauft wurden; woraus sich folgende Ergebnisse zeigten. 
(Siehe nebige Tabelle.) 
Betrachtet man die auf ein Jahr entfallende Durchschnittssumme 
an Brenn- und Bauholz, so dürfte meine Behauptung des in 10 Jah¬ 
ren entstehenden Holzmangels vollkommene Rechtfertigung finden. 
Dieser Holzmangel wird aber um so drückender werden, als bei 
diesem so zweckwidrigen Verfahren keineswegs auf den Wiederanwuchs 
der entblößten oder licht gehauenen Stellen gesehen wird, und überhaupt im 
stehenden Holze selbst in der Regel alle jene Unfüge Beifall finden, die 
einer geregelten Forstwirthschaft schnurstracks entgegen sind, und selbst mit¬ 
telbar noch dahin wirken, daß den Elementar-Unfällen, als: Schnee¬ 
druck, Windwürfen, Jnsectenfraß, hiedurch Thür und Thor geöffnet wer¬ 
den, um die Zerstörung erst recht vollkommen zu machen. 
So sieht man Blößen mit zahlreichem hohen Unkraut, und na¬ 
mentlich mit dem Heidelbeermkraut überzogen, wodurch sie die Empfäng-
	        
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