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feem umgerissen und eingeackert. Auf etwas steileren Wiesengründen, und
wo viel Moos wächst, so wie beim Einlegen der Kartoffel und auch
in der Gärtnerei, wird häufig Malzkeim aus Bräuereien angewendet.
Herr Spitzer, Oekonomie-Verwalter in Hagenau, fängt an sich Com-
post-Dünger zu bereiten, welcher überhaupt mehr Anwendung verdiente.
34. Landwirthschastliche Geräth e.
Unter den neueren fand besonders die Dreschmaschine Eingang, in¬
dem bereits mehrere, selbst mit einigen Verbesserungen, aufgestellt sind; so
hat Meindl eine an sich kleine, doch sehr zweckmäßige Verbesserung ange¬
bracht , indem er auf der oberen Seite des Cylinders einen Schlauch auf¬
setzte, wodurch der die Arbeiter sehr belästigende Staub beseitiget wird.
Stöger, Bräuer, und Joh. Wührer zu St. Peter, wenden selbe mit gu¬
tem Erfolge an, wie auch Fiv. Filzmoser, Müller im Thal bei Brau¬
nau, Gesellschafts-Mitglied, der seine Dreschmaschine mittelst Wasserkraft
treibt, indem er sie nur in ein Wasserrad einspannt.
Auch die Häckerling- (Futterschneid-) Maschine des Wührer in
St. Peter leistet treffliche Dienste; doch gewiß besser und vortheilhafter
ist die des G. Meindl, von ihm und von Hain jun. erbauet, welche
durch Windflügel sehr leicht bewegt wird, und mit zwei in einem eisernen
Rad eingeschrauften Messern schneidet, wodurch nicht nur die Pferde erspart,
sondern auch in gleicher Zeit eine viel bedeutendere Menge Futter geschnit¬
ten wird; es sind dabei nur zwei Menschen beschäftiget, einer der zureicht
und das Geschnittene wegschafft, und Einer, der die Maschine bedient.
Die Construction der Maschine ist äußerst einfach und zweckmäßig.
G. Meindl wird mit Nächstem ein Modell dieser Art einsenden. Von
den übrigen landwirthschaftlichen Gerüchen kommen in dieser Filiale auch
dieselben vor, die in jeder guten Wirthschaft die gebräuchlichsten und un¬
entbehrlichsten sind:
и. Leiterwagen mit Winden und Seile.
b. Mistwagen mit breiten Laden.
c. Pflüge mit Reitel zum Abscheeren.
d. Einfache und doppelte Eggen.
«. Sensen.
f. Sicheln.
g. Rechen mit 20 und 22 Zähnen.
h. Aufschlaggabeln mit langen, und andere mit kurzen Stielen.
i. Eiserne Schaufeln.
к. Eiserne Gabeln mit 4 Spitzen, zuni Dünger auflegen und ausbreiten.
35. T a g l ö h n e r.
Ein guter Taglöhner bekommt täglich beim Dreschen, Strohschnei¬
den, Holzspalten, Mähen und dergleichen Arbeiten, 13 kr. R. W., und
die gewöhnliche Kost. Zur Erntezeit bekommt er 15 bis 18 kr. R. W.
Lohn, eine bessere Kost, und um 3 Uhr Nachmittags eine halbe Maß
Bier. Braunau, am Inn, im Juni 1847.
Heinrich Hauer,
Gesellschafts-Mitglied u. Mag. Pharm.