Volltext: Beschreibung des Bezirkes Baumgartenberg, in der Filiale Machland, in landwirthschaftlich-topographisch-statistischer Hinsicht

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Wiesen, Dreschen, Holzfällen und sonstigen wirthschaftlichen Verrichtun¬ 
gen bestehen. Während des Winters verdingt sich das männliche Ge¬ 
schlecht bei größeren Besitzungen zum Dreschen gegen den Ilten Metzen 
Ausdrusch, oder übernimmt Holzarbeiten nach der Klafter; das weibliche 
Geschlecht sucht sich mit Spinnen etwas Weniges zu verdienen. 
57. Gespann. 
In den ebenen Gegenden des südlichen und westlichen Theiles des 
Bezirkes bedient man sich bei Bestellung der Wirthschaften vorzugsweise 
der Pferde zum Gespann, während das Hügelland im Norden und 
Nordosten den Ochsen als Zugvieh den Vorzug giebt. Im Ganzen 
werden die Pferde gut gehalten und bilden die Freuden des LandwirtheS. 
Durchgehends wird zweispännig geackert, was bei dem nicht zu strengen 
Boden, guten Wegen und schonender Behandlung, die Pferde bei gutem 
Aussehen erhält. Zwei und vier Pferde werden aus den meisten Be¬ 
sitzungen gehalten. Viele Landwirthe halten aber auch neben zwei Pfer¬ 
den noch zwei Ochsen zur Bestellung der Wirthschaft, die nicht minder 
gut behandelt werden, wofür in den meisten Fällen ihre Wohlbeleibtheit 
genügend spricht. 
Das Hügelland bedient sich mit seltener Ausnahme der Ochsen 
zum Gespann, wie es auch die dortigen Wege, die Lage der Gründe 
und sonstigen Wirthschafts - Verhältnisse erfordern. Auch hier wäre 
reinliche Pflege, gute und hinreichende Nahrung und Liebe zum Viehe 
zu rühmen. 
58. Rindviehnutzungen. 
Die bare Einnahme aus den Rindviehställen besteht größten Theils 
für abgegebenes Vieh; die Einnahme für Milch, Butter und Schmalz 
ist in den meisten Wirthschaften sehr unbedeutend, da bei den gewohn¬ 
ten fetten Speisen die Schweinmast selten ausreicht, und die gewonnene 
Butter mehrentheils zu Hülfe genommen werden muß, um den Bedarf 
zu decken. Das Wenige, was hiervon in den Hauswirthschaften er¬ 
übrigt wird, findet seinen Absatz an diejenigen Bewohner des Bezirkes, 
die kein eigenes Vieh besitzen, oder wird von Händlern anderer Bezirke 
angekauft. Das Pfund Butter wird seit einer langen Reihe von Jahren 
mit 36 kr. WW. und das Pfund Rindschmalz mit 42 oder 44 kr. WW. 
bezahlt. Der jährliche Rohertrag einer Kuh mittlerer Güte könnte im 
Bezirke durchschnittlich an Milch, Butter und dem Kalbe mit 75 bis 
80 fl. W. W. angenommen werden. 
Die Mehrzahl der Kälber, die nicht aufgezogen werden, kommen 
in den Handel nach Wien, und werden wöchentlich zu Wasser im Som¬ 
mer, und auf der Achse im Winter abgeführt. Was die Aufzucht des 
Rindviehes betrifft, wird in den meisten Wirthschaften der Nachwuchs
	        
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