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und Regenwasser schwimmt, dem man von Zeit zu Zeit Abfluß in Grä¬
ben und Bächen ohne allen Nutzen verschafft, zu seiner Verminderung
so sehr viel beitragen würde.
Ist der Dünger aus den Stallungen auf die Düngerstätte geräumt,
so bleibt er bis zur Zeit, wo er auf den Acker verführet werden soll,
unberührt, allen üblen Einflüssen ausgesetzt, liegen. Nicht selten finden
sich dann bei trockener Witterung ganze Lagen von Stroh rc., die, vom
Schimmel verzehrt, dem Acker wenig Nutzen bringen können, während
bei anhaltendein Regenwetter die besten Theile ausgewaschen werden,
und unbenützt verrinnen. Eine so sorglose Vernachlässigung dieser Grund¬
lage unserer Wirthschaften dürste kaum in andern Gegenden angetroffen
werden.
Unter den Düngermitteln sind folgende mehr oder weniger im Ge¬
brauche.
39. Der S t a l l m i st.
Seit Einführung der Stallfütterung hat sich derselbe gegen frühere
Zeiten bedeutend vermehrt, und dürste bei sorgfältiger Behandlung den
Bedarf in den meisten Fällen decken. Roggen- und Weitzenstroh, Laub,
Nadeln und Moos bilden die gewöhnlichen Streumittel, und werden im
Gemenge auf die Düngerstätte gebracht, da man den Pferden und
*-»>. Schweinen gemeiniglich Stroh, und dem Rindviehe Laub, Moos, Na¬
deln in Ermanglung des Strohes einstreut.
Die Stallungen werden des Tages zweimal, und zur Zeit der
Grünfütterung des Rindviehes dreimal ausgeinistet, und mit frischer
Streue versehen. Den Dünger in halbverfaultem Zustande anzuwenden,
zieht man jedem andern Verfahren vor, obwohl in den meisten Fällen
der Bedarf seine Verwendung bedingt. Auf den Acker gefahren, wird
er auf kleine Haufen geschlagen, sodann gebreitet, und so bald, wie mög¬
lich, untergepflügt. Selten wird Dünger von der Dungstätte zum Ueber-
düngen der Wiesen verwendet, mehrentheils erhält der Schweinmist
hier seine Anwendung, jedoch auch nur in Wirthschaften, wo veriuöge
eines Nebengewerbeö ein größerer Viehstand gehalten wird, und der
Düngervorrath den Bedarf aus den Aeckern übersteigt.
40. Jauche.
So gut man hier dieses vortreffliche Düngemittel in Betreff seiner
Kraft kennt, und beinahe jede größere Wirthschaft mit einem Jauche¬
faß versehen ist, wird doch auf dessen Benützung bei weitem nicht die
Sorgfalt verwendet, die es verdiente. Die Anlegung gehöriger Jau¬
chebehälter ist im Ganzen selten, und haben sich auch einzelne Landwir-
f the damit versehen, tritt doch nicht selten der Fall ein, daß die Jauche
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