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und nur in besonders günstigen Jahren seine vollständige Reise erlangt.
Sobald die Blüthenköpfe braun geworden, und der Kern in der Hülse
stch erhärtet hat, schreitet man zur Mahd, und verfährt bei dem Trock¬
nen, wie Einbringen, gerade, wie bei dem Futterklee. Bei sehr warmer
oder sehr kalter Witterung werden die Köpfe vom Stiele zuerst, und
dann der Kern aus den Hülsen gedroschen und auf der Fegemühle sorg¬
fältig gereinigt. Die viele Arbeit, die dessen Gewinnung erfordert,
schreckt Viele ab, mehr, als den eigenen Bedarf, zu erzielen.
29. Ertrag der vorzüglicheren Feldfrüchte vom Joche.
Der Ertrag eines Joches Weihen in mittleren Jahren dürfte durch¬
schnittlich mit 16 Schobern ä 60 Garben, mit 16 Metzen Weihen
Ausdrusch und an Stroh und Abfällen mit 48 Ctn.; eines Joches
Roggen mit 15 Schobern k 60 Garben, mit 20 bis 22 Metzen Rog¬
gen Ausdrusch und Stroh und Abfälle mit 50 bis 55 Ctn.; eines
Joches Gerste mit 3 Fuhren mit 18 Metzen Gerste und 33 Ctn. Stroh;
eines Joches Hafer mit 4 Fuhren mit 22 Metzen Hafer Ausdrusch
und 36 Ctn. Stroh und Abfälle; eines Joches Hanf mit 4 bis 4%
Ctn. Hanfzeug und 12 Metzen Hanfkörnern; eines Joches Leinsaat mit
5 % Ctn. Flachs und 14 bis 16 Metzen Leinsaat; eines Joches Erb¬
sen lnit 3 Fuhren und 12 Metzen Ausdrusch und 30 Ctn. Stroh;
eines Joches Wickenfutter mit 40 Ctn. Futter in getrocknetem Zustande;
eines Joches Klee mit einem Schnitte mit 48 Ctn. getrockneten Klees;
eines Joches Erdapfel mit 220 bis 240 Metzen Erdäpfel; eines Joches
Kraut mit 450 Ctn. an Kraut, Blättern und Strünken; eines Joches
Krautrüben und Burgunder mit 320 Ctn. an Rübeit angenommen wer¬
den. Bei einzelnen Wirthschafte!!, die im Verhältniß ihrer Gründe ver¬
möge des Betriebes eines Gewerbes einen besonders starken Viehstand
halten, wie Mühlen, Brauhäuser re., kommen wohl höhere Ernten im
Durchschnitte vor- können aber nicht als allgemeiner Maßstab ange¬
nommen werden.
30. H o p f e n b a u.
Der einzige im Bezirke bestehende Hopfengarten wurde vor einigen
Jahren vom Bräumeister, Hrn. I. G. Narnleitner, in Baumgar¬
tenberg angelegt. Seine gegenwärtige Größe von ungefähr einem Viertel-
Joch gedenkt der Besitzer nach und nach zu erweitern. Bei Anlegung
des Gartens wurde das Feld 1 % Schuh tief rigolt, eine Unterlage
von gut abgefaultem Dünger gegeben, und die Setzlinge in einer Ent¬
fernung von. fünf Schuhen eingelegt. Die Setzlinge bezog Hr. Narn¬
leitner aus der Saazer Gegend in zwei Sorten des rothen Hopfens,
die in Hinsicht ihrer Reife um einige Tage differiren, um bei der Ernte,
wo selten die Arbeitskräfte ausreichen, sich nicht übereilen zu dürfen.
Die Pflege des Grundes, so wie der Stauden, wird mit vieler Sorg-