Volltext: Beschreibung des Bezirkes Baumgartenberg, in der Filiale Machland, in landwirthschaftlich-topographisch-statistischer Hinsicht

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von Wiesen und Kleefeldern benützt wird. Bei sonst günstiger Lage ist 
jedoch die Verführung wegen schlechten Wegen sehr mißlich. 
Endlich findet sich ein Thonmergel-Lager auf einem der Herrschaft 
Baumgartenberg gehörigen Grunde, was wegen Unzugänglichkeit 
und unverhältnißmäßigen Kosten ganz unbenützt ruht. 
Auf dem Manschen gute zu Kolbing wird auch Töpsererde von 
sehr guter Qualität gegraben, und von den Töpfern der Umgebung 
bezogen. 
So sehr zu wünschen wäre, daß für den landwirthschastlichen Ge¬ 
brauch der Kalk um billigere Preise erzeugt werden könnte, dürste es 
doch kaum zu erwarten stehen, da aller Bedarf an Kalksteinen, auf den 
Donauschotter-Bänken in kleinen Stücken mit vieler Mühe gesammelt, 
und dann erst an die gewöhnlich weit entfernten Kalköfen zum Brande 
verführt wird. 
Der Bezirk ist mit größern und kleinern Gewässern reichlich bedacht, 
die zu seinem Wohlstände unendlich viel beitragen. Die südliche Grenze 
bildet die Donau, und bietet somit die größte und vortheilhasteste Absatz¬ 
straße für alle Erzeugnisse. Sämmtliche Bäche des Bezirkes strömen 
ihr von Norden oder Nordosten zu, indem sie demselben mit ihrem ruhigen 
Laufe manchen Vortheil gewähren. So sehr die Donau aus den Wohl¬ 
stand der Bewohner, vermöge des erleichterten Verkehrs segensreich ein¬ 
wirkt, bleibt doch diese Wohlthat nicht ganz ungetrübt. Ihre häufigen 
Überschwemmungen, die größtentheils zur Unzeit eintreten, verursachen 
aus den niedergelegenen Wiesen oft bedeutenden Schaden durch Versan¬ 
dungen, die dem Graswuchse in manchen Fällen auf mehrere Jahre 
Abbruch thun, besonders zu der Zeit, wo die Wiesen in ihrem schönsten 
Flore stehen, und vereitelt so die schönsten Hoffnungen des Landmannes. 
Wohl treten auch Fälle ein, wo ihre Ueberschwemmungen, besonders 
wenn sie im zeitigen Frühjahre oder Spätherbste erscheinen, dem Gras¬ 
wuchse großen Vortheil gewähren, und den Holzungen der Auen theils 
durch Schlammdüngung, theils durch Grunderhöhung nachhaltenden 
Nutzen bringen. 
Der vorzüglichste Bach im Bezirke ist die Narn, die denselben 
an der nordwestlichen Grenze bei der Ortschaft Hart betritt, und im 
südöstlichen Laufe der Donau zufließt. Ferner ist des Dobrabaches, 
so wie des Arbingerbaches zu erwähnen, die von Norden, dem Bezirke 
Wind Haag kommend, der obgenannten Narn in südlicher Richtung 
zuströmen, und sich mit derselben vereinigen. In derselben Richtung, 
aber nur als ein sehr kleines Bächlein, fließt der Deimingerbach in 
genannte Narn, und verdient nur wegen seiner Benützung zur Bewässe¬ 
rung bedeutender Wiesengründe und dem Betriebe zweier kleiner Mühlen 
der Erwähnung. Endlich durchströmt der kleine Gassoldingerbach den 
östlichen Theil des Bezirkes, und wendet sich nach Aufnahme eigener 
Abzugsgräben von Aeckern und Wiesen der Donau zu. Obschon die
	        
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