Volltext: Beschreibung des Bezirkes Baumgartenberg, in der Filiale Machland, in landwirthschaftlich-topographisch-statistischer Hinsicht

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womit sich derselbe hinreichend bestockt. Nach Räumung des Feldes 
von Gerste oder Hafer erhält man im Herbste günstiger Jahre noch 
einen mittelmäßigen Schnitt als Grünfutter, oder trocknet denselben, 
wenn es die Witterung erlaubt, noch zur Vermehrung der Wintervor- 
räthe. Wäre aber naßkalte Witterung seinem Wachsthume nicht gün¬ 
stig, so, daß die Sense nicht mit Vortheil angewendet werden könnte, 
behält man sich das Kleefeld zur spätern Herbstweide bei trockenem 
Wetter; jedoch wird dasselbe erst dann betrieben, wenn durch einige 
Nachtfröste das Blatt sich bräunt und ihm die Geilheit zum Theile 
genommen ist. War der Klee ins Kornfeld gebaut, so wird die Stop¬ 
pel sogleich nach Räumung des Feldes abgemähet und als Futter oder 
Streue verwendet, um dem jungen Klee sein Bestocken zu erleichtern, 
und dann wie bei Hafer- oder Gerstenklee verfahren. Sobald die Ve¬ 
getation im Frühjahre beginnt, wird das Kleeland von Steinen, Holz, 
Laub und Maulwurfshaufen mit dem Rechen sorgfältig gereinigt. Bei 
günstiger Witterung erreicht der Klee bald die Höhe einiger Zolle, und 
hat er sich so weit bestockt, daß er die Erde deckt, schreitet man, ent¬ 
weder nach einem Regen oder ftüh Morgens bei starkem Thaue, zum 
Gipsen desselben; man rechnet hier gewöhnlich zwei Centner auf das 
Joch. Leider muß hier bemerkt werden, daß noch sehr viele Landwirthe 
im Bezirke den Mißgriff begehen, während des Regens zu gipsen, wo 
derselbe ohne Nutzen für den Klee an die Erde geschwemmt wird, und 
huldigen der Ansicht, daß der Gips auf die Wurzel wirke, so sehr sie 
Gelegenheit finden, sich zu überzeugen, daß er seine größte Wirkung 
dann äußert, wenn er am Stiele und Blatte kleben bleibt. 
Man nimmt gewöhnlich vom Kopfklee, wenn er zu Grünftltter 
verwendet wird, zwei Schnitte, und von dem, der zur Winterfütterung 
getrocknet wird, nur einen Schnitt. Bei ersterem beginnt man, sobald 
der Klee einen Schuh hoch herangewachsen ist, und fährt zur Grün¬ 
fütterung so fort, bis er in die Blüthe tritt, bis wohin der zuerst ge¬ 
mähte Theil des Feldes in vielen Fällen die gehörige Höhe erreicht 
hat, um zum zweiten Male genommen werden zu können. 
Jener Klee, der getrocknet werden soll, fällt dann erst unter die 
Sense, wenn er in voller Blüthe steht, bleibt 2 oder 3 Tage, je nach 
der Witterung, nach der Mahd und nach einmaligem Wenden liegen, wo 
er dann auf 8 bis 9 Schuh hohe Pfähle mit Quersproßen aufgescho¬ 
bert, und nach gänzlichem Abtrocknen gelegentlich eingefahren wird. In 
neuerer Zeit wird auch viel Klee, wenn anhaltend schönes Wetter zu 
erwarten steht, ohne aufzuschobern, durch mehrmaliges Wenden getrock¬ 
net, und gleich von der Mahd unmittelbar eingefahren. Allgemein ist 
man jedoch überzeugt, daß der auf Pfählen (sogenannte Hüfel) ge¬ 
trocknete Klee blattreicher eingebracht wird, und, seiner Güte nach, dem 
auf der Mahd getrockneten weit vorzuziehen sei, und nur mit Ersparung 
vieler Arbeit entschuldigt wird. Zu Kleesamen läßt man sich im Allge¬ 
meinen nur so viel stehen, als man zur nächstjährigen Aussaat bedarf,
	        
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