Volltext: Hermann Stegemanns Geschichte des Krieges. Erster Band. (1,1917)

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Anhang zur Vorgeschichte des Krieges 
should de. All I could say was that our attitude would be determined largely 
by public opinion here, and that the neutrality of Belgium would appeal 
very strongly to public opinion here. I did not think that we could give 
a promise of neutrality on that condition alone. 
The Ambassador pressed me as to whether I could not formulate con¬ 
ditions on which we would remain neutral. He even suggested that the inte¬ 
grity of France and her colonies might be guaranteed. 
I said that I felt obliged to refuse definitely any promise to remain 
neutral on similar terms, and I could only say that we must keep our hands free. 
E. Grey. 
(53) Das Weißbuch (Anlage 25) enthält das dringende Telegramm des 
Reichskanzlers an den deutschen Botschafter in Paris vom 31. Juli. 
Es lautet: 
„Rußland hat trotz unserer noch schwebenden Vermittlungsaktion und obwohl 
wir selbst keinerlei Mobilmachungsmaßnahmen getroffen haben, Mobilmachung 
seiner gesamten Armee und Flotte, also auch gegen uns, verfügt. Wir haben darauf 
drohenden Kriegszustand erklärt, dem Mobilmachung folgen muß, falls nicht 
Rußland binnen zwölf Stunden alle Kriegsmaßnahmen gegen uns und Österreich 
einstelle. Die Mobilmachung bedeutet unvermeidlich Krieg. Bitte, französische 
Regierung fragen, ob sie in einem russisch-deutschen Kriege neutral bleiben will. 
Antwort muß binnen achtzehn Stunden erfolgen. Sofort Stunde der gestellten 
Anfrage drahten. Größte Eile geboten." 
(54) Bertie an Grey. 
Aber die Beklemmung der französischen Regierung und ihre Schritte zur 
Klärung der Lage gibt Berties Bericht vom 31. Juli (Blaubuch Nr. 117) 
Auskunft: 
„Der Minister des Äußern ließ mich heute abend um 7 Ahr zu sich rufen. Als 
ich eintraf, verließ der deutsche Botschafter gerade Seine Exzellenz. 
Der deutsche Botschafter hatte Seiner Exzellenz mitgeteilt, daß Deutschland 
infolge der Nachricht von der vollständigen Mobilisation der russischen Armee 
und der russischen Flotte in einem an Rußland gerichteten Altimatum die De- 
Mobilisierung der russischen Truppen verlangt habe. 
Die deutsche Negierung wird es als notwendig erachten, die vollständige 
Mobilmachung der deutschen Truppen an der russischen und an der französischen 
Grenze anzuordnen, wenn die russische Regierung nicht binnen zwölf Stunden dem 
Ersuchen Deutschlands Folge leistet. 
Der Minister des Äußern trägt mir auf, Ihnen dies mitzuteilen und fragt, 
welche Haltung Großbritannien unter diesen Amständen einnehmen werde. 
Der deutsche Botschafter konnte nicht sagen, wann die zwölf Stunden 
ablaufen werden. Er wird morgen, Samstag, um 1 Ahr nachmittags auf dem 
Ministerium des Äußern vorsprechen, um die Antwort der französischen Re¬ 
gierung, welche Haltung sie unter diesen Amständen einnehmen will, entgegen, 
zunehmen. 
Er ließ durchblicken, daß er möglicherweise seine Pässe verlangen werde.
	        
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