„Schema Jisrael" und mit dem Bekenntnis der Ein¬
heit Gottes seine Seele aushauchte. Nach ihm ergrif¬
fen diese Verfluchten den R. Meir Kohen und den
R. Jakob Kohen, schössen auf sie, durchbohrten sie
mit Schwertern und Lanzen und vergossen ihr Blut
wie Wasser auf der Straße. Ferner quälten die Übel-
täter den R. Benjamin, Sohn des R. Ephraim, einen
Hervorragenden in unserer Gemeinschaft, und schnit¬
ten ihm mit gezücktem Schwerte den Kopf ab. Dar¬
auf drangen diese Räuber in das Haus des vorneh¬
men R. Chaim, Sohn des R. Josua, ein, der Vorste¬
her unserer Gemeinde war. Ein Baum des Lebens
war er denn, die an ihm festhielten. Ein Wohltäter
der Armen, übte er Mildtätigkeit, Recht und Tugend
in unserem Volke. Er befand sich mit mehreren an¬
deren im Versammlungshause unserer Stadt und als
sie die Feinde heranstürmen sahen, sprangen sie in
den Garten. Da schössen ihnen die Schützen nach
und töteten den R. Simon, Sohn des Jakob Josef,
F\. Abraham Levi, R. Ascher und andere, die sich in
Schlupfwinkeln verstecken wollten. Den schon ge¬
nannten hochgeehrten R. Chaim aber ergriffen sie,
marterten und bedrängten ihn, bis er ihnen sein
ganzes Silber und Gold und unsere Kleinode aus¬
lieferte. Darnach schleppten sie ihn in sein Ober¬
gemach hinauf und durchbohrten ihn mit Schwer¬
tern, bis er seinen Geist aufgab in vollem Bekenntnis
zum Schöpfer und Bildner unseres Leibes und un¬
serer Seele. Dem R. Abraham, Sohn des Menachem,
spreizten sie die Hände aus, schlugen ihn mit Nä¬
geln an das Tor und peinigten ihn mit martervollen
Qualen, damit er den Namen anderer Götter aus¬
spreche. Er aber blieb standhaft in seiner Frömmig¬
keit und rief unaufhörlich das „Schema Jisrael".
Dann erschossen sie ihn und ließen ihn nicht lebend
vollenden den heiligen Namen des Ewigen, unseres
Einzigen. Darauf peinigten die Übeltäter den vor¬
nehmen R. Mosche, der zum Vorsteher unserer Ge»
K.-R. Louis Österreicher
1 empel (Innenansicht)
fíb. Dr. Bernhard Wolf
Albert
Tempel (Außenansicht)
Jakob Josef Altschul
Ceská Lipa 3
53
Böhm. Leipa