Volltext: Die Juden und Judengemeinden Böhmens in Vergangenheit und Gegenwart I. (1 (1934) ;)

Geschichte der Juden in Koinotau. 
Bearbeitet von 
Dr. Rudolf Wenisch u. Rb. Prof. Dr. Emil Krakauer9 Komotau. 
Im ältesten Komotauer Stadtbuche (1468—1583) 
finden sich vom J. 1468 bis zu dem Judenprivileg von 
1517, in welchem die Komotauer von der Obrigkeit 
die dauernde Ausweisung der Juden aus der Stadt 
und Herrschaft Komotau erwirkten, bzw. bis zum 
J. 1526, wo die letzten Hausverkäufe von Seite der 
Juden vorkommen, als Käufer, Besitzer und Verkäu¬ 
fer von Häusern über 50 Juden und Jüdinnen, deren 
Reihe im folgenden nach gewissenhafter Zusammen¬ 
stellung in alphabetischer Anordnung geboten wird, 
wobei 1 Rabbiner, 1 Arzt, 1 Schwertfeger und 4 Beut¬ 
ler sowie 2 aus Thüringen stammende Juden vor¬ 
kommen: 
Aaron J u d (Aaron Jud, Stotzingers Eidam) kauft 
zw. 1477 und 1479 III 3 von Erhard Plobmer ein 
Haus im Trunkenen Viertel neben Lob Hofner, ver¬ 
kauft zw. 1483 IV 30 und 1484 X 16 dem Michel 
Egrer sein Haus vor dem Weintor neben Johannes 
Schreibers Hof und verkauft zw. 1491 I 12 und 1493 
IV 17 der Else Künigin sein Haus im Trunkenen 
Viertel neben Jorg Pleichmeister. 
Abraham Jud, Beutler (Abraham Jud ein Beut¬ 
ler, Beutler Jud genannt Abraham) kauft zw. 1477 
und 1479 III 3 von Hans Czamper ein Haus in der 
Oberen Vorstadt neben Frometer und Hans Czamper, 
wird zw. 1479 III 3 und 1483 IV 30 zweimal als Nach¬ 
bar dies Czamper und Thomas Bräuer in der Oberen 
Vorstadt genannt, verkauft zw. 1483 IV 30 und 1484 
X 16 sein Haus in der Oberen Vorstadt zw. Plettil 
und Thomas Bräuer an Jorg Frank, kauft zw. 1484 
X 16 und 1487 II 28 von Jan Quacz ein Häuslein in 
der Unteren Vorstadt zw. Jan Quacz und Wolfgang 
Küchler, wobei eine Vereinbarung gegen Mitbe¬ 
nützung und Mitinstandhaltung von Tor und Brunnen 
getroffen wird, verkauft zw. 1491 I 12 u. 1493 IV 17 
dem Lorenz Küchler genannt Korner sein Haus in 
der Unteren Vorstadt zw. Mathes Tuckel und Wolf¬ 
gang Küchler unter Wiederholung der obigen Verein¬ 
barung betreffs Tor und Brunnen, kauft zw. 1491 
112 und 1493 IV 17 von Veit Beck ein Haus in der 
Unteren Vorstadt zw. Wenzel Grundmann undi Teig¬ 
nickel, wird in dieser Zeit nochmals als Nachbar des 
Wenzel Grundmann in der Unteren Vorstadt erwähnt, 
verkauft zw. 1497 XII 14 und 1498 I 12 dem Erhart 
Schlosser sein Haus in der Niederen Vorstadt zw. 
Nickel Beck und Grundmann, kauft in dieser Zeit 
vom Gerber Kolb ein Haus in der Niederen Vorstadt 
zw. Paul Gerber und der Frankin, wird zwischen 
1500 I 25 und 1501 I 21 Nachbar des Gerbers Heinz 
Greinsdorfer, der das Haus des Paul Gerber kauft, 
und übergibt zw. 1514117 und 1516 VII 4 sein Haus 
in der Niederen Vorstadt seinen beiden Söhnen Ei- 
sack und Mendel. 
B a r a c h, Rabbiner (Barach Rabij, Rabie Jud) 
kauft zw. 1518 V 18 und 1519 V 27 vom Gottlieb 
Juden das Häuslein zw. Kaimans und Strunkaus Gar¬ 
ten und verkauft zw. 1519 V 27 und 1522 V 2 dem 
Paul Herold sein Häusel in der Niederen Vorstadt 
neben dessen Garten. 
Bulma Jud (Bulma Jud, Bulman Jud, Bulnar Jud) 
kauft zw. 1471 III 15 und 1472 IV 1 von Jakob Czrt 
ein Haus in der Pfauengasse zw. dem Pisaczka und 
Luzil Schneider, wird zw. 1476 II 2 und 1479 III 3 
zweimal als Hausnachbar in der Pfauengasse erwähnt 
und verkauft zw. 1481 X 19 und 1483 IV 30 dem Lin- 
hart Schuster sein Haus in der Pfauengasse zw. dem 
Grafen und Luzil Schneider. 
Calman Jud (Calman Jud, Calmon Jud) kauft zw. 
1468 II 5 und 1469 XII 30 von Ambrosius Maler ein 
Haus in der .Hottergasse neben dem kleinen Tischer, 
kauft zw. 1473 VIII 3 und 1475 I 24 von Hans Pfläu- 
mel ein Haus in der Pfauengasse unter Linhart 
Kürschner, verkauft zw. 1475 I 24 und 1476 II 2 dem 
Merten Meienzweig ein Haus in der Pfauengasse ober 
dem Sighart, ist zw. 1484 X 16 und 1487 II 28 Nach¬ 
bar des Hesku bzw. Janko Schuster in der Unteren 
Vorstadt und kauft zw. 1497 XII 14 und 1498 I 12 
von Pöschl von Prahn einen Hof in der Niederen 
Vorstadt neben dem roten Enderle; als sein Eidam 
wird zw. 1487 II 28 und 1488X112 Simon Jud genannt. 
Calman Jud von Brunnersdorf kauft zw. 1506 V 5 
und 1510 VI 24 von der langen Nähterin ein Häus¬ 
chen in der Niederen Vorstadt neben Mertens Strun¬ 
kaus Hof und verkauft zw. 1519 V 27 und 1522 V 2 
dem Mathes Seiler sein Häusel neben Paul Herolds 
Garten. 
Calmanin Jüdin verkauft zw. 1506 V 5 und 1510 
VI 24 dem Juda Juden ein Häusel neben dem Gerber 
Andres Seifrid. 
David Jud kauft zw. 1477 und 1479 III 3 von 
Paul Melzer ein Haus in der Oberen Vorstadt zw. 
Pletil und Simon Glastrager, das er zw. 1481 X 19 
und 1483 IV 30 dem Gregor Blaseisen verkauft, und 
kauft zw. 1481 X 19 und 1483 IV 30 von Jan Reffler 
ein Haus in der Unteren Vorstadt ob des Weinolts 
Hof, das er zw. 1487 II 28 und 1488 XII 2 dem Salo¬ 
mon Juden verkauft. 
David Jud aus Thüringen kauft zw. 1491 I 12 und 
1493 IV 17 vom Kelberhans ein Haus in der Unteren 
Vorstadt neben Weinolts Hof. 
David Jud, Arzt, kauft zw. 1514 I 17 und 1516 
VII 4 vom Mosche Juden ein Häusel, verkauft zw. 
1516 VII 4 und 1517 V 30 dem Andres Wagner sein 
Häusel in der Niederen Vorstadt neben dem Büttner 
Opitzer, wird zw. 1518 V 18 und 1519 V 27 als Nach¬ 
bar in der Niederen Vorstadt erwähnt und verkauft 
zw. 1522 V 2 und 1523 IV 8 dem Jorg Schlesinger 
sein Haus zw. Peter Kirschbaum und Kaspar Schmid. 
David Jud, Schwertfeger, kauft zw. 1506 V 5 und 
1510 VI 24 vom Hans Haueisen ein Häuschen im 
Trunkenen Viertel und verkauft dieses zw. 1513 V 18 
und 1514 I 17 dem Steinmetz Jorg Schremmel. 
Eisack Jud (Eisak Beutlers Sohn) erhält zw. 1514 
I 17 und 1516 VII 4 von seinem Vater (Abraham 
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Komotau 1
	        
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