Volltext: Dieser Krieg und das Christentum [29]

Du suchst sie vergebens. Es gibt kein Oben und Anten mehr, 
oder wenn man so will: sie sind alle oben, Köhenmenschen, die 
im Opfern miteinander wetteifern statt im Erwerben." Der 
Pfarrer, der das von der Kanzel gesagt hat, würde es vielleicht 
heute schon selbst vorsichtiger ausdrücken, wenn er inzwischen die 
Augen offen behalten hat. Es ist uns vielleicht für eine sittlich¬ 
religiöse Wiedergeburt zu gut gegangen, trotz der gewaltigen 
Opfer persönlichen Lebens, die wir gebracht haben. Es ist uns 
wirtschaftlich, es ist uns in unserem täglichen Empfangen und 
Genießen zu gut gegangen. Eine lange Dauer des Krieges, auf 
die wir gefaßt sind, wird das noch ausgleichen. And dann darf 
die Kirche im Bunde mit den sozialpolitischen Führern, die Gott 
unserem Volke erwecken wird, ganze Arbeit tun in der Beseitigung 
nicht der Anterschiede, aber der Anbilligkeiten und Anstimmigkeiten 
unserer sozialen Struktur. 
Lurge posteriores — Sorgen, die wir der Zukunft überlassen 
können, wird mancher denken. Aber so zu denken hat nur das 
Recht, wer heute ausgefüllt ist durch eine ganz ihn in Anspruch 
nehmende Gegenwart. Für die meisten von uns daheim ist 
doch jetzt — Wartezeit; und stille Stunden genug fordern uns 
auf, nachzudenken über das, was werden soll. Ein letztes, höchstes 
Ziel kann und darf man wohl ins Auge fassen; die Mittel muß 
die weitere Entwicklung darbieten; aber die Personen, die davon 
Gebrauch zu machen haben, sind wir. 
Möchte uns, wie 1870/71 die politische Einigung, 1914/15 
die soziale Einigung unseres Volkes bringen, damit wir endlich 
eine „Nation" seien im höchsten Sinne des Wortes! 
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