Volltext: Steins Geschichte des Weltkriegs

4. Wider den Erbfeind. 
Die Politik der Revanche — Die Kriegserklärung — Kämpfe im Elsaß — Kämpfe in Lothringen — 
Unsere Feldherren — Der große Aufmarsch der sieben Armeen - Schlacht zwischen Metz und 
den Vogesen — Der marschierende --.leg — Die Deutschen vor Paris - Der strategische Rück¬ 
zug - Der Stellungskrieg — Die Kämpfe in Flandern — Die Winterschlacht in der Cham¬ 
pagne — Die Kämpfe in den Argonnen — Die Kämpfe zwischen Mosel und Maas und im 
Priesterwald. 
Dreiundvierzig Jahre haben nicht ausgereicht, im Herzen unseres westlichen 
Nachbarn den Revanchegedanken zum Verlöschen zu bringen. Die Stimmen der 
Kriegshetzer verhallten hier nie ungehört. Bis zu welchem Grade von einer frivolen 
Presse der Haß gegen Deutschland geschürt wurde, erhellt aus einem Leitartikel des 
„Figaro", in dem es unter völliger und böswilliger Verkennung der Sachlage heißt: 
„Deutschland hat vor der Geschichte und vielleicht sogar vor unseren Zeitgenossen nicht 
die furchtbare Verantwortung auf sich nehmen wollen, das Unheil eines Krieges ent¬ 
fesselt zu haben. Es hat Österreich-Ungarn mit diesem Geschäfte betraut, und das un¬ 
erträgliche Ultimatum, das Franz Joseph an Serbien gerichtet hat, der trotz der schönen 
Worte des Papstes nicht davor zurückschreckte, „sein Greisentum mit Blut zu beflecken", 
ist nur der Akt eines Herrschers, der dem germanischen Befehl gehorcht. Die deutsche 
Diplomatie wähnte, wir würden auf eine solche mittelbare Herausforderung mit einem 
Angriff antworten. Der Quai d'Orsay, das muß man lobend hervorheben, ist nicht 
in diese Falle gegangen. Mit großer Festigkeit und vollkommenem Freimut hat er 
Deutschland gezwungen, sein wahres Spiel zu demaskieren und zuzugestehen, daß seine 
angeblichen Friedensbestrebungen einen gegen die Würde unseres Landes gerichteten 
Angriffsplan verbargen." Und die am 1. August im Caf6 Croissant zu Paris erfolgte 
Ermordung des bekannten Sozialistenführers Jean Iaurös, der als großer Friedens¬ 
freund noch in letzter Stunde in den Wandelgängen der Kammer einer Nkederhaltung 
slawischer Gelüste und einer Verständigung mit Deutschland das Wort geredet hatte, 
zeigte deutlich, daß man in Frankreich — genau wie in den Tagen vor Deutschlands 
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